Effizienter und flexibler laden
Mit „Smart Charging“ lässt sich sehr genau steuern, wann und wie schnell die elektrisch betriebene Flotte aufgeladen wird. Das hat gleich mehrere Vorteile. Unter anderem lassen sich damit erheblich Kosten sparen – wenn man weiß, wie.
Stellen wir uns einen Dienstagmorgen an einem kalten Wintertag in einer beliebigen deutschen Großstadt vor. Es ist noch dunkel und außerdem windstill – weder Photovoltaik- noch Windkraftanlagen liefern nennenswert Strom. In zahlreichen Haushalten schalten Menschen die Kaffeemaschine an, drehen die Heizung auf und föhnen sich nach dem Duschen die Haare. In den Büros erwachen Beleuchtung und Computerbildschirme zum Leben, in den Fabriken springen die Maschinen an. Wer jetzt auf den Stromzähler schauen würde, könnte feststellen, dass er sich besonders schnell dreht. Doch die Strompreise berechnen sich nach Angebot und Nachfrage, und wenn besonders viele Menschen Strom verbrauchen, steigt der Preis. Teilweise drastisch. Am 8. Dezember 2021 zum Beispiel lag der Großhandelsstrompreis in Deutschland bei einem Rekordwert von 251,62 Euro je MWh – der durchschnittliche Strompreis 2021 betrug nur 96,85 Euro je MWh. Hinzu kommen regionale Preisunterschiede und eine ganz spezielle deutsche Besonderheit: Große industrielle Kunden, die über 100.000 Kilowattstunden im Jahr verbrauchen, zahlen immer den Preis ihrer monatlich höchsten Spitzenlast. Das bedeutet: Je höher ein solcher Peak ausfällt, desto teurer wird jede einzelne Kilowattstunde Strom in diesem Monat.
Geld sparen mit Lithium-Ionen-Technologie
Strom kann also eine teure Angelegenheit sein. „Das ist im Extremfall vor allem ärgerlich für Kunden, die eigens auf Lithium-Ionen-Batterie umgestellt haben, um Geld zu sparen“, sagt Gesa Kaatz, Energy Advisor, STILL. Denn schließlich ist dies das Versprechen des Lithium-Ionen-Antriebs: Die Akkus sind bis zu 30 Prozent effizienter als Blei-Säure-Batterien, die Fahrzeuge sind flexibler und besser verfügbar, weil keine Batterien ausgetauscht werden müssen – diese und ähnliche Vorteile gleichen die etwas höheren Anfangsinvestitionen aus. Wer aber nun seine Flotte zu einem ungünstigen Zeitpunkt auflädt oder zu viele Fahrzeuge gleichzeitig an die Ladestation schickt, zahlt schnell besonders viel. Insbesondere bei den aktuell ohnehin hohen Energiepreisen ist das ein handfestes Problem. Jedoch gibt es eine Lösung – die sogenannte Smart Energy Unit. Eine Technologie, mit der überwacht und gesteuert werden kann, wann und auch wie schnell Elektrofahrzeuge geladen werden. Denn es stimmt ja: Mit Lithium-Ionen-Antrieb lässt sich durchaus sehr viel Geld und Energie sparen. Man muss nur wissen, wie.
Zum Beispiel, indem man die Auslastung der Fahrzeugflotte so plant, dass sie möglichst zu kostengünstigen Zeiten Strom lädt. Voraussetzung dafür ist zunächst einmal, möglichst umfassende Daten zur Verfügung zu haben – denn nur so lassen sich auch relevante und verwertbare Informationen ableiten. Dafür gibt es digitale Tools, unter anderem von STILL, bei denen die Kunden ihre eigenen Live-Daten überwachen und selbstständig auswerten können. „Die Steuereinheit lässt sich sehr benutzerfreundlich über ein integriertes Touch-Display oder über ein Dashboard auf dem Laptop steuern“, erklärt Maeggi Klein, Product Manager Energy Systems, STILL. Damit sieht der Kunde auf einen Blick: Wann werden die verschiedenen Stapler genutzt, wo entstehen Pausen? „Es gibt aktuell recht viele Anfragen von Kunden dazu. Unsere Vertriebsteams und Energieexperten geben den Kunden Einführungen und demonstrieren die Möglichkeiten der verschiedenen Einstellungen“, erläutert Kaatz.
Zwischenladen in den Pausen
Lithium-Ionen-Batterien haben den Vorteil, dass sie problemlos zwischengeladen werden können und damit flexibler sind als Blei-Säure-Batterien. Diese wurden früher oft alle gleichzeitig nach nur einer Schicht ausgetauscht und aufgeladen. „Auch dabei entstanden Stromspitzen“, sagt Klein. Das Thema ist also nicht neu. Allerdings erfordert die Lithium-Ionen-Technologie ein Umdenken. Denn Lithium-Ionen-Batterien können sowohl mehr Leistung beziehen als auch mehr Energie in der Batterie unterbringen. „Aber ich muss das ja nicht jederzeit ausnutzen“, betont Kaatz. Wenn abends mehrere Fahrzeuge laden, ist die höchste Ladeleistung vielleicht nicht vonnöten – beim schnellen Zwischenladen in der Raucherpause hingegen schon. „Man kann das sehr detailliert steuern“, so Kaatz weiter, „so ist man nicht nur effizienter, sondern auch flexibler.“ Hinzu kommt schließlich die allgemeine Flexibilität der mit Lithium-Ionen-Technik betriebenen Geräte und Stapler: Zwei- und Drei-Schicht-Betrieb sind deutlich leichter möglich, weil bei kurzen Unterbrechungen immer wieder zwischengeladen werden kann. Wer die Planung der Ladezyklen mit dem Smart-Energy-Management-System unterstützt, fährt im wahrsten Sinne des Wortes besser. Außerdem lässt sich auch grüne Energie leichter in den Strommix integrieren, wenn zum Beispiel gezielt zu Zeiten geladen wird, in denen Photovoltaik-Anlagen Strom generieren.
Die ganzheitliche Energieperspektive
Auch wenn Deutschland mit seiner strengen Spitzenlastregelung ein besonderer Fall ist – prinzipiell funktionieren die Strompreise in anderen Ländern ähnlich: Alle europäischen Länder haben eine „Power Price“-Regelung. Daher können Flottenbetreiber viel einsparen, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt an die Steckdose gehen. Gelegentliche, intensive Peaks kosten deutlich mehr als vorausschauende Planung – wer die Spitzen umschifft, spart als mittelgroßes Unternehmen schnell mehrere tausend Euro im Jahr.
Mit dem Smart-Energy-Management-System von STILL lassen sich bis zu 50 verschiedene Ladegeräte vernetzen. Aktuell baut STILL ein Netz an Energieexperten auf, das künftig die Kunden noch detaillierter und passgenauer beraten kann. „Es geht am Ende darum, ganzheitlich auf den Energieverbrauch zu schauen, nicht nur auf einzelne Fahrzeuge“, erläutert Klein. „Man betrachtet das Problem und die Lösung aus der Energieperspektive.“ Und aus dieser Perspektive hätte ein fiktives Unternehmen an jenem fiktiven Dienstagmorgen im Dezember sicherlich vorausgeplant und die Flotte vorher aufgeladen, um zwischendurch nur schonend neuen Strom nachzutanken – vorausgesetzt, es kennt den eigenen Verbrauch und verfügt über die digitalen Smart-Charging-Tools von STILL.
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