Autonome Kommissionierer - das Neueste in Sachen Lagereffizienz
Mit dem rasanten Anstieg des Online-Shoppings und dem zunehmenden Druck auf Lieferanten, Bestellungen so schnell wie möglich zu bearbeiten, zu verpacken und zu versenden, werden autonome Kommissionierer zu einem immer wichtigeren Bestandteil der Unternehmenslogistik. In diesem Interview spricht Ray Ake, UK Systems Manager bei STILL, darüber, wie autonome Kommissionierer in die Lager integriert werden und welche Vorteile sie bringen.
Zunächst einmal: Was genau ist ein autonomer Kommissionierer?
Ein autonomer Kommissionierer ist im Wesentlichen ein Niederhubkommissionierer, der dem Bediener folgt und automatisch an der optimalen Kommissionierposition anhält. Sie orientieren sich dabei sowohl am Regal, als auch an dem Bediener. STILL ist das erste Unternehmen, dem es gelungen ist, Serienfahrzeuge zu autonomen Assistenten zu machen. Weil der autonome Kommissionierer dem Bediener folgt, ohne dass er gesteuert werden muss, macht er das Gerät wesentlich effizienter. Der Fahrer muss nicht mehr auf- und absteigen oder die Bedienelemente nutzen. So kann er seine Aufgaben schneller und sicherer erledigen.
Was ist der OPX iGo neo von STILL und wie kann er in ein bestehendes Lagersystem integriert werden?
Der OPX iGo neo ist unser autonomer Kommissionierer, der mit künstlicher Intelligenz arbeitet und sich an die Bedürfnisse des Anwenders optimal anpasst. Beschleunigung und Geschwindigkeit werden auf die jeweilige Aufgabe abgestimmt, sodass der OPX iGo neo immer in genau der optimalen Position stoppt. Wenn der Bediener schneller gehen möchte, erhöht der Stapler seine Geschwindigkeit, um mitzuhalten und in der perfekten Kommissionierposition zu bleiben.
Der OPX iGo neo ist Teil der STILL OPX-Familie und verfügt somit über die gleiche Qualität und Standards wie unsere manuellen Geräte. Die autonome Version folgt diesem Design, so dass sie für Bediener, die bereits mit manuellen Kommissionierern vertraut sind, einfach und intuitiv zu nutzen sind.
Es sind auch keine baulichen Veränderungen erforderlich, um die autonomen Kommissionierer zu integrieren. Wenn Sie bereits Kommissionierer im Einsatz haben, dann sind die automatischen Versionen ein einfaches Upgrade Ihres Lagers. Und wenn Sie von Anfang an einen effizienteren Kommissionierer mit Automatisierung einführen wollen, hilft Ihnen das Team von STILL beim Einstieg in die beste Lösung.
Was sind die Schlüsseltechnologien, die bei autonomen Kommissionierern zum Einsatz kommen?
Die eingesetzten Technologien sind alle darauf ausgerichtet, die Produktivität zu erhöhen und gleichzeitig die Sicherheit zu gewährleisten. Wir haben zum Beispiel ein sogenanntes hybrides Ortungssystem, das 360 Grad um den Stapler herum überwacht und eine Reichweite von bis zu 15 Metern hat. Ein Funkortungssender ist in der Fernbedienung eingebaut, sodass der OPX iGo neo jederzeit genau weiß, wo sich der Bediener befindet. Lasersensoren verfolgen ihn und alle anderen Personen, die sich in der Nähe aufhalten, damit es nicht zu Kollisionen oder Unfällen kommt. Diese Kollisionssensoren bleiben auch dann aktiv, wenn der Stapler in den manuellen Modus versetzt wird, so dass er immer entsprechend reagiert.
Optional kann auch eine 3D-Kamera eingebaut werden, die Objekte auf einer etwas höheren Ebene erkennt, wie z. B. Gegenstände, die aus einem Regal herausragen. Erkennt sie ein Hindernis, kann der Stapler um dieses herumsteuern - eine einzigartige Funktion des STILL OPX iGo neo. Hinter den Kulissen arbeitet eine Menge Technik, die den Fahrer sicher und effizient macht, ohne dass er etwas dafür tun muss.
Was sind die Vorteile gegenüber einem manuellen Kommissionierer, sowohl für den Bediener als auch für die Effizienz?
Für den Bediener, der bereits einen manuellen Kommissionierer verwendet, ist der autonome Kommissionierer ein vertrautes Fahrzeug, das in seine Arbeit integriert werden kann, um ihm das Leben zu erleichtern. Der Bediener und das Fahrzeug arbeiten intuitiv zusammen. Wir schätzen, dass die Leistung um bis zu 20 % gesteigert werden kann. Die Ermüdung des Bedieners wird trotz der Leistungssteigerung reduziert, da er keine Zeit mit dem Auf- und Absteigen auf den Stapler verbringen muss. Weiterhin ist der Kommissionierer so programmiert, dass er in einem voreingestellten Abstand zu den Regalen bleibt, um die Kommissionierwege so kurz wie möglich zu halten.
Die künstliche Intelligenz der Maschinen erhöht die Sicherheit der Mitarbeiter und unsere Ergonomie sorgt dafür, dass sich die Bediener wohl fühlen. Sie haben auch eine höhere Zuverlässigkeit, da das Risiko von Kollisionen verringert ist, insbesondere in Situationen, in denen die Stapler parallel zueinander fahren. Es werden Situationen vermieden, in denen ein Kommissionierer versehentlich in einen anderen fährt.
Welche Voraussetzungen sind nötig, wenn man einen autonomen Kommissionierer zum ersten Mal einsetzt?
Die Voraussetzungen für den OPX iGo neo sind minimal. Man kann ihn im Wesentlichen vom Lieferwagen nehmen, im Lager aufstellen und ihn in Betrieb nehmen. Es gibt einige einfache Einstellungen, die der Bediener bei seiner täglichen Arbeit vornehmen muss, und spezifischere Einstellungen, wenn er auf eine bestimmte Weise arbeiten soll. Bei STILL stellen wir einen Ansprechpartner und besichtigen den Standort. So schaffen wir Verständnis dafür, wie der Stapler arbeiten muss und können bereits passende Einstellungen vor der Auslieferung des Fahrzeugs vornehmen. Somit ist er sofort einsatzbereit.
Das ist nicht immer erforderlich, aber wenn wir die direkten Anforderungen des Kunden verstehen, können wir uns auf diese Arbeitsweise einstellen. Zum Beispiel kann es sein, dass der Bediener von zwei Seiten kommissioniert oder dass er etwas weiter von den Regalen entfernt arbeiten muss (500 Millimeter sind Standard).
Braucht der Bediener viel Training, um mit einem automatischen Kommissionierer zu arbeiten?
Es ist ein gewisses Maß an Schulung erforderlich, um den Bediener mit dem Fahrzeug vertraut zu machen. Es kann sein, dass der Bediener die Art und Weise der Kommissionierung anpassen möchte. Was aber die spezifische Schulung betrifft, so muss der Bediener nur wissen, wie die Handbedienung funktioniert, die Sicherheitsfunktionen kennen und wissen, wie das Fahrzeug reagiert. Der Fahrer benötigt grundsätzlich keine spezielle Lizenz, um diese Art von Stapler zu bedienen.
Inwiefern glauben Sie, sind teilautomatisierte Fahrzeuge auf dem Vormarsch und wann wird die Vollautomatisierung der Regelfall sein?
Ich denke, dass jeder in dieser Branche eine Kristallkugel braucht! Ich gehe davon aus, dass eine Kombination aus halbautomatischen und autonomen Flurförderzeugen noch einige Zeit im Einsatz sein wird.
In Bereichen wie Logistik-Distributionszentren oder der Lebensmittelindustrie ist immer noch menschliches Eingreifen erforderlich, und das wird auch in absehbarer Zukunft so bleiben. Wenn man sich Orte ansieht, an denen keine vollständige Automatisierung implementiert ist, dann liegt das oft daran, dass die Kosten für die Umstellung zu hoch sind. Aus diesem Grund hat sich die Halbautomatisierung als so erfolgreich erwiesen, weil sie keine großen Veränderungen erfordert
Finden Sie heraus, wie unser professionelles Team helfen kann
Wir können Ihrem Unternehmen bei der Verbesserung der Lagereffizienz helfen. Wenn Sie Beratung zu teil- oder vollautomatisierten Flurförderzeugen wünschen, sprechen Sie uns an.
Kontaktanfrage
Abonnieren Sie unseren Newsletter!
Mit STILL immer auf dem Laufenden: Bestellen Sie den STILL-Newsletter und wir informieren Sie regelmäßig über interessante Branchenthemen.