Migros setzt auf neueste Generation - autonomer Horizontal-Kommissionierer
Migros Verteilbetrieb AG
Branche: Logistik (Lagerung, Konfektionierung, Kommissionierung und Verteilung von Near/Non Food, Food, Textilien und Tiefkühlprodukten)
Unternehmen: Zentrale Logistikpartnerin der Migros. Über 1.600 Mitarbeitende.
Herausforderung: Stetig zunehmendes Onlinegeschäft erfordert Ausbau und die Reorganisation der Logistik.
Lösung: Beratung und Entwicklung eines optimalen Lagerkonzepts für das gesamte Distributionszentrum. Einsatz eines Pick-by-Voice-Lagersystems in Kombination mit autonomen Horizontal-Kommissionierern STILL OPX iGo neo.
Durch das stetig zunehmende Onlinegeschäft beim Schweizer Einzelhändler Migros wurden der Ausbau und die Reorganisation der Logistik dringend notwendig. Bei der Migros Verteilbetrieb AG (MVB) automatisierten die Eidgenossen daher im Erweiterungsbau den gesamten Non-Food-Bereich des manuellen Logistikbetriebs. Auf der Grundlage des Omni-Channel-Managements von Filialgeschäft und E-Commerce wurde ein optimales Lagerkonzept für das gesamte Distributionszentrum entwickelt. Die nicht automatisierbaren Artikel werden hierbei mit effizienten Pick-by-Voice-Lagersystemen und autonomen OPX iGo neo Fahrzeugen von STILL ergonomisch, schnell und wirtschaftlich kommissioniert.
200 Millionen Transport Units jährlich
Als größter Logistikbetrieb des Schweizer Einzelhändlers beliefert die MVB cirka 900 Migros-Supermärkte. Onlinebestellungen von Produkten, Ersatzteilen oder Zubehör, z. B. zum Micasa-Möbel-Sortiment, werden vom MVB Home Service an die gewünschten Adressen geliefert. Mit dem Ausbau und der Reorganisation der gesamten Logistikplattform werden in der MVB cirka 105.000 Artikel der Bereiche: Near/Non Food, Tiefkühl-Logistik und Textil schneller und effizienter gemanagt. Etwa 200 Millionen Transport Units werden so jährlich ausgeliefert. Zur Lagerhaltung des immensen Sortiments dienen rund 266.000 Palettenstellplätze in den Hochregallagern mit sechs verschiedenen Temperaturzonen von -26°C bis 25°C. Darüber hinaus werden in der Mehrwertlogistik Multipacks, Displays sowie Geschenkkörbe zusammengestellt, etikettiert, verpackt, um- oder zwischenlagert und innovative Lösungen entwickelt.
Effektives Kommissionieren mit Pick-by-Voice
Im manuellen Kommissionierlager werden diejenigen Artikel konfektioniert, kommissioniert und verteilt, die nicht automatisiert zu einer Sendung zusammengestellt werden können. Dies sind vor allem sperrige, komprimierbare und empfindliche Artikel aus Bereichen wie Spielwaren, Gartenzubehör, Elektronik, Waschmittel oder WC-Papier. Aufträge erhält der Kommissionierer bzw. die Kommissioniererin durch eine automatisch generierte Computerstimme auf das Pick-by-Voice-System. Per Spracheingabe befördern ein Regalbediengerät und Rollenförderer das Lagergut flugs zum Pickplatz. Die Ausführung quittiert die Person abermals mit ihrer Stimme. Da beide Arme frei sind, können Aufträge schneller und effizienter abgearbeitet werden. Manfred Walther, Leiter Operations: „Mit dem Pick-by-Voice-Lagersystem und den autonomen Fahrzeugen von STILL stehen uns bereits heute modernste Technologien zur Verfügung, die auch für die Herausforderungen in naher Zukunft nützlich sein werden.“
OPX iGo neo positioniert sich optimal zum Picken
Der OPX iGo neo folgt den Mitarbeitenden während der Kommissionierung im Gang autonom. Mit der intuitiven Fernbedienung kann die optimale Position des Fahrzeugs zur Pick-Position eingestellt werden, ganz gleich ob Anfang, Mitte oder Ende der Paletten auf dem Fahrzeug. Dank des Assistenzbetriebs stoppt der OPX iGo neo an der optimalen Pick-Positionund ist dabei immer ideal zur bedienenden Person positioniert. Die Mitarbeitenden können sich so ganz und gar auf die Arbeit konzentrieren und komfortabel die Schichtung der gepickten Artikel auf den Paletten vornehmen.
Individuelles Kommissionieren mit autonomen Fahrzeugen
Der Fahrzeugabstand zum Regal kann durch die Mitarbeitenden individuell eingestellt werden. Diese Anpassung an spezifische Bedienervorlieben ermöglicht damit ein individuelles Kommissionieren. Kolonnenfahrten sind selbst bei dichtem Verkehr möglich. Jederzeit und ohne Verzögerungen können die Mitarbeitenden zwischen autonomem Assistenzbetrieb und manuellem Betrieb wechseln. Der Wechsel in den manuellen Betrieb erfolgt hierbei automatisch mit dem Aufsteigen auf die Fahrerstandplattform.
Mehr Sicherheit im Lager
Sicherheits-Laserscanner zur Kollisionsvermeidung im autonomen Assistenzbetrieb sowie im manuellen Betrieb sorgen für mehr Sicherheit in der Lagerumgebung. Durch das intelligente Zusammenspiel von Mensch und Maschine werden Unfälle und Gewaltschäden vermieden. Im Assistenzbetrieb umfährt der OPX unkritische Hindernisse eigenständig und hält sanft vor kritischen Hindernissen. Christian Russo, MVB-Mitarbeiter in der Kommissionierung hebt hervor: „Bemerkenswert ist auch die LED-Signaleinheit des OPX. Diese zeigt allen Bedienenden, ob die OPX im autonomen Assistenzbetrieb operieren oder manuell gesteuert werden. Des Weiteren kann anhand der Bewegung der Laser-Leuchtpunkte sofort erkannt werden, welche Regalausrichtung vorliegt – linke Seite, Mitte oder rechte Seite. So ist deutlich zu erkennen, wie sich das autonome Fahrzeug gerade orientiert.“
Innovative Kommissionierung durch autonomen Seitenwechsel
Eine Innovation ist die Z-Kommissionierung, d. h. das wechselseitige Picken von Artikeln im Regalgang. Entweder per Fernbedienung oder mit der Assistenztaste auf der jeweiligen Fahrzeugseite kann der OPX autonom die Regalseite wechseln. Nach dem Seitenwechsel orientiert sich das Fahrzeug an der Regalkontur der ausgewählten Seite.
Verbesserte Bewegungsverfolgung durch Hybrid Tracking
Im autonomen Assistenzeinsatz hat sich dank des Hybrid Tracking System die Erkennung des Bedieners deutlich verbessert. Mit der Kombination der beiden Bewegungsverfolgungssensoren, einerseits per Laser am Fahrzeug und andererseits per Funk an der Fernbedienung, verfolgt der OPX die Position der Mitarbeitenden eindeutig. Das Fahrzeug reagiert also zuverlässig auf seinen Bediener bzw. seine Bedienerin und auf seine Umgebung. Der Einsatz des OPX ist so auch bei starkem Verkehr im Regalgang möglich und sicher. Rolf Urech, Leiter Projekte/FFZ: „Der OPX iGo neo ist von all den Fahrzeugen auf dem Markt, die wir getestet haben, am weitesten entwickelt. Die vielfältigen Möglichkeiten des autonomen Horizontal-Kommissionierers von STILL haben uns überzeugt.“ Nach der umfangreichen Testphase wurden 27 Fahrzeuge angeschafft.
Autonome Prozesse sparen Kraft und Energie
Das intelligente Erkennen und die situative Reaktion des OPX iGo neo auf dynamische und statische Objekte sowie auf Personen spart Kraft und Energie. Laufwege mit Last wurden deutlich reduziert und bis zu 75 Prozent des Auf- und Absteigens beim Kommissionieren eingespart.
Fazit
Dank des nahtlosen Übergangs vom autonomen Assistenzbetrieb zur manuellen Steuerung ist die Nutzung des OPX iGo neo von STILL überall dort sinnvoll, wo ein Mittelweg zwischen Vollautomatisierung und traditionellem Lager einschlagen wird. Eine aufwendige Implementierung, wie das Programmieren von Fahrstrecken oder die Anpassung der Lagerumgebung sowie eine IT-Infrastruktur, z. B. ein WLAN-Netzwerk, ist nicht nötig. „Der OPX ist genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten. Infolge des Fahrerassistenzbetriebs haben sich vielfältige Möglichkeiten zur Erleichterung unseres täglichen Geschäfts ergeben. Mehr Produktivität und weniger Pickfehler sind unmittelbar die Folge“, hebt Manfred Walther hervor. Rolf Urech fügt an: „Mit STILL hat sich eine gute Zusammenarbeit entwickelt, die wir sicher ausbauen werden und auch weiterempfehlen können.“