Fressnapf
Manuell betriebenes Logistikzentrum erhöht Lieferqualität
Herausforderung: Das neue Logistikzentrum von Fressnapf in Feuchtwangen sollte mit passender intralogistischer Technik ausgestattet werden, die einen effizienten Betrieb ermöglicht.
Lösung: Ein neun Meter hohes Palettenregallager für mehr als 12 000 Stellplätze und über 100 Fahrzeugen unterschiedlicher Bauart. Außerdem erarbeitet STILL zusammen mit Fressnapf Lösungen zur Automatisierung bestimmter Lagerbereiche.
Produkte: Regallager, Sitzniederhubwagen CX-S und FS-X, Schubmaststapler FM-X
Nach dem Wachstum der letzten Jahre optimieren ein Palettenlager und die Staplerflotte mit mehr als 100 Flurförderzeugen von STILL das neu erbaute Logistik- zentrum der Fressnapf Tiernahrungs GmbH in Feuchtwangen. Diese Logistiklösung, bei deren Konzeption das Projektteam ein großes Augenmerk auf die effiziente Kommissionierung legte, bietet ausreichend Raum für die erwartete positive Weiterentwicklung des Unternehmens.
20 Jahre nach seiner Gründung ist das Unternehmen Fressnapf in Deutschland und Europa nach eigenen Angaben die Nummer Eins im Markt für Heimtierbedarf. Stetig steigende Umsätze und rd. 100 Neueröffnungen im Jahr stehen für den Erfolg des größten Franchise-Unternehmens nach McDonalds und Burger King.
In Europa betreibt Fressnapf zusammen mit seinen Partnern bereits mehr als 1.000 Märkte. Um den steigenden Umsätzen, die im Jahr 2008 erstmals über 1 Mrd. Euro lagen, auch künftig Rechnung tragen zu können, wurde im vergangenen Jahr ein neues Warenlager in Feuchtwangen errichtet. Der zuständige Bereichsleiter für die Intralogistik von Fressnapf, Thomas Jerke (Bild 1, 2. von rechts), erklärt: "Nach dem Wachstum in den letzten Jahren mussten wir handeln. Mit unserem neuen Logistikzentrum können wir jetzt unsere Märkte in Berlin und Süddeutschland schneller und effektiver beliefern."
Da die Niederlassung des Flurförderzeugherstellers STILL in Krefeld schon seit längerem die geschäftlichen Kontakte zur nahe gelegenen Unternehmenszentrale von Fressnapf unterhält, wurden im vergangenen Jahr STILL-Mitarbeiter wie der Intralogistik-Berater Christian Prüfer (Bild 1, 2. von links) zusammen mit Thomas Pfleiderer (Bild 1, ganz links), Verkauf Systemtechnik, und das Serviceteam von STILL beauftragt, das neue Logistikzentrum von Fressnapf in Feuchtwangen mit der passenden intralogistischen Technik auszustatten.
Zum Lieferumfang gehören ein neun Meter hohes Palettenregallager für mehr als 12 000 Stellplätze und eine Staplerflotte mit über 100 Fahrzeugen unterschiedlicher Bauart. Darunter sind:
42 Doppelpaletten-Kommissionierer CX-S,
sieben Schubmaststapler FM-X 14,
fünf Langgabelhubwagen FS-X 33,
vier Frontstapler RX 20-20 sowie
46 Steh-Hochhubwagen EGV-S und
zwei Niederhubwagen EXU-16.
Kernfunktion Kommissionierung
Zum Anforderungsprofil der Geräte gehört, neben der Erledigung gängiger Transport- und Handlingaufgaben, vor allem die Unterstützung der Bediener in der Kommissionierung (Bild 2). "Wir müssen", so Jerke, "mit den Flurförderzeugen effizient kommissionieren können, denn immerhin leisten unsere Mitarbeiter ein Pensum von nahezu 200 Picks in der Stunde. Ferner ist für die Bearbeitung unserer Kundenaufträge wichtig, dass alle Stapler im Zweischichtbetrieb jederzeit verfügbar sind. Zuverlässigkeit und Service standen daher für uns im Vordergrund, was die Beschaffung und Einsatzplanung der Flurförderzeuge betraf."
Über allem bei der Planung und Realisierung des neuen Logistikzentrums stand für den Betreiber indes der Generalanspruch nach optimalen Abläufen sowie einem effizienten und wirtschaftlichen Betrieb. In diesem Kontext bilden die Flurförderzeuge sozusagen das Rückgrat der Intralogistik. Aufgrund der Fläche von mehr als 20 000 m² ist es für Fressnapf wichtig, die Ware schnell von einem zum anderen Punkt transportieren zu können.
Für diese Aufgabe werden auch die Gabelhubwagen FS-X 33 (Bild 3) eingesetzt, die mit maximal 20 km/h bis zu sechs Paletten gleichzeitig befördern können. Mit diesen Flurförderzeugen werden mehr als 2 500 Paletten pro Tag im neuen Logistikzentrum umgeschlagen. Die Artikel aus dem Portfolio der Tiernahrungsmittel werden bei Fressnapf logistisch nach dem FiFo-Prinzip behandelt. Dazu stehen die Schubmaststapler FM-X (Bild 4) zur Verfügung, die die jeweiligen Paletten entsprechend in den Regalen umsetzen und den Kommissionierbereich mit Nachschub auffüllen. Prüfer: "Unsere Schubmaststapler bieten eine gute Ergonomie für den Fahrer bei hoher Umschlagsleistung."
Wirtschaftlichkeit und Sicherheit
Den Fahrkomfort eines Flurförderzeugs im Einklang mit dessen Wirtschaftlichkeit zu betrachten, war für STILL vor dem Hintergrund steigender Energiepreise nicht zuletzt ein dominantes Anliegen, das u. a. zur Entwicklung des Energiesparprogramms Blue-Q geführt hat. Der Staplerfahrer wird dabei aktiv eingebunden. Per Knopfdruck wird die jeweilige Transportaufgabe mit möglichst geringem Ressourcenverbrauch erledigt. Blue-Q verbindet eine intelligente Kennlinienoptimierung mit dem situationsbezogenen Abschalten von Nebenverbrauchern. Im Ergebnis wird die Energie genau dort eingespart, wo sie den Arbeitsprozess nicht beeinträchtigt. In Summe lassen sich mit dem Programm bis zu 20 Prozent Energie einsparen.
Doch nicht nur dem effizienten Umgang mit der Energie schenkten die Entwickler ihre Aufmerksamkeit. Sie suchten ferner auch nach der richtigen Balance zwischen Tempo und Sicherheit. Das gilt auch für die Leistungsmerkmale, die immer mit Sicherheitsaspekten gepaart sind. So wird die Fahrgeschwindigkeit der Stapler bei Kurven stufenlos reduziert, was vor allem bei ungeübten Fahrern und empfindlichen Waren von Bedeutung ist. Das intelligente System Optispeed passt die Fahrgeschwindigkeiten und Rampenfunktionen in Abhängigkeit von Hubhöhe und Last automatisch an. Letztlich sorgt das Programm für ein hohes Tempo beim Heben, Senken und Umsetzen der Last, was die Durchführung der zu erledigenden Arbeiten im Lager beschleunigt und die Umschlagsleistung sowie die Sicherheit erhöht.
Fazit
Die Aufgabenstellung und Herausforderungen in naher Zukunft liegen bei Fressnapf darin, die prognostizierten Umsatzsteigerungen mit den vorhandenen Flurförderzeugen und der vorhandenen Fläche zu bewältigen. Aufgrund der wachsenden Komplexität der Prozesse "müssen wir", so Jerke, "auch immer wieder darüber nachdenken, gewisse Bereiche im Lager zu automatisieren. Lösungen dafür erarbeiten wir unter anderem zusammen mit STILL."
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe 6 / Juni 2010 der Fachzeitschrift f+h Fördern und Heben erschienen.
Zur STILL Produktübersicht
STILL Blue-Q
Die STILL Niederlassung Krefeld
Die STILL Niederlassungen