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STILL conneXXt Nr. 01

11 ERWEITERTE REALITÄT Ein weiteres großes Thema der sich wandelnden Mensch-Maschine- Kommunikation schlägt die Brücke vom Privaten zur Industrie: Augmented Reality, zu Deutsch: erweiterte Realität. Google Glass und Microsoft HoloLens sind zwei prominente Beispiele für bald erscheinende Daten- brillen, die unser Sichtfeld um digitale Projektionen erweitern. Architekten können sich ein 3D-Modell eines geplanten Gebäudes auf einen Tisch projizieren lassen, Ingenieure in die Zylinder und Zahnräder eines neuentwickelten Motors abtauchen, Ärzte ein virtuelles Herz sezieren. ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST Besonders bei Kommissionierarbeiten scheint das Potenzial von Augmented Reality gewaltig. In einem Großteil der weltweiten Waren- lager erfolgt die Warenkommissionierung noch immer auf Basis von Papierlisten. Doch jeder papierbasierte Ansatz ist von Natur aus langsam und fehleranfällig. Namhafte Unternehmen wie KNAPP, SAP und Ubimax testen derzeit auf Datenbrillen basierende Systeme, die eine Objekterkennung in Echtzeit, das Lesen von Barcodes sowie eine Indoor-Navigation ermöglichen und sich an das lokale Warehouse Management System anbinden lassen. Mit einem solchen System können sich Lagerarbeiter eine Warenliste und den optimalen Weg durch das Lager direkt in ihr Sichtfeld projizieren lassen. Die zu grei- fenden Objekte lassen sich optisch hervorheben und ihre Entnahme kann direkt systemseitig gespeichert werden. Feldtests ergaben, dass sich die Fehlerrate auf diese Weise signifikant senken lässt. Auch die Planung einer optimalen Lagerinfrastruktur kann entscheidend von dieser Technik profitieren. Sich verschiedene Gestaltungsvarianten in eine noch leere Lagerhalle projizieren lassen und sie live begehen? Mit bereits existierender Technik problemlos möglich, ohne sie dazu bauen zu müssen. MASCHINE ODER MENSCH? Ist von intelligenten Maschinen, automatisierten Systemen und auto- nomen Fahrzeugen die Rede, schwingt oft die Frage mit, ob solche Maschinen den Menschen ersetzen werden. Und in einigen Fällen werden sie das wahrscheinlich tatsächlich. Beispielsweise entsteht bei den Greiftechnikspezialisten der Schunk GmbH derzeit eine Roboter- hand, die feinfühlig genug ist, um einen Akkubohrer bedienen zu können. Doch sind derartige Beispiele seltener zu finden, als man an- nehmen möchte. Viele Experten sehen im sich vollziehenden Wandel keine existenzielle Gefährdung der über 180.000 allein in Deutschland angestellten Industriearbeiter. „KEINE MENSCHENLEEREN FABRIKEN“ Die meisten von ihnen werden weiterhin Arbeit haben, da sind sich Fachleute aus der Wissenschaft sicher. „Die menschenleere Fabrik ist eine Vision, die es nicht gibt“, stellt Josephine Hofmann in einem Interview mit der Tageszeitung Der Tagesspiegel klar. Hofmann forscht am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation unter anderem im Bereich Flexibilisierung der Arbeitswelt. Dienstleister an ihren PCs und in ihren Büros seien schon länger von Veränderungen betroffen, wie sie nun auch Industriearbeitern bevorstehen. Und hier wie da werde sich die Arbeitswelt anpassen – und zwar mit den Men- schen: „Es werden Stellen wegfallen, gleichzeitig werden neue entstehen. Es wird auch neue Berufe geben, die wir heute noch nicht kennen“, so die Forscherin. MASCHINE UND MENSCH! Statt sie zu verdrängen, werden Maschinen den Menschen in deutlich mehr Fällen ergänzen, ihn unterstützen. Brancheninsider sehen in MRK-Systemen die nächste Revolution der Robotik. MRK steht für Mensch-Roboter-Kooperation, und in der Tat setzen immer mehr Industriezweige auf ein neues Miteinander von Mensch und Maschine, allen voran die Autoindustrie. So gibt es bei Audi ein MRK-System namens PART4you. Dabei handelt es sich um einen Roboterarm, der den Werkern benötigte Teile und Werkzeuge reicht. PERSPEKTIVEN FÜR DIE INTRALOGISTIK Als Global Player der Branche stellt sich natürlich auch STILL die Frage, wie Mensch und Maschine in der Intralogistik künftig zusammenarbei- ten. Es ist ein zentraler Aspekt des 2011 erstmals vorgestellten Kon- zeptfahrzeugs STILL cubeXX, seines Zeichens ein höchst wandelbares und flexibles Flurförderzeug, das sowohl automatisiert als auch manu- ell bedient werden und sich in verschiedene Fahrzeugarten transfor- mieren kann. Im automatisierten Betrieb lässt sich das Fahrzeug mit einem iPad steuern. Weil ein solches Tablet aber für den teilweise rauen Lageralltag ein relativ empfindliches Gerät ist, holte sich STILL das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) als Partner ins Boot. Dort entwickelten die Forscher den Coaster, eine robuste, bierdeckelgroße Bedieneinheit mit fühlbaren Tasten, die einen deutlich wahrnehmbaren Druckpunkt besitzen. So lässt sich der Coaster sogar mit Handschuhen bedienen. MRK-Systeme (Mensch-Roboter-Kooperation) sind in der Robotik ein großes Thema. Hier zu sehen ist das PART4you-System bei Autohersteller Audi: ein Roboterarm, der dem Menschen unter anderem benötigte Werkzeuge reicht. Bild: AUDI AG Mit der 2011 erstmals präsentierten Konzeptstudie cubeXX stellte STILL die Weichen für die Industrie 4.0 in der Intralogistik. TITELSTORY

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