STILL conneXXt Nr. 04

2฀INHALTBIG PICTURE04 Die längste und höchste Glasbrücke der WeltAKTUELL06 Roboter auf dem Vormarsch06 Höchste Liefertreue in Indien06 Logistik 50 Meter unter der Erde07 Neuer Schmalgangstapler STILL MX-X07 Smarte Alarm-Plane für LKW07 STILL als Innovationsführer geehrtTITELSTORY08 Mission Mut: Egal ob Start-up oder globaler Konzern:Wer neue Ideen in erfolgreiche Innovationen umsetzen will, braucht Mut. Lesen Sie, was unternehmerischer Mut bewegen kann – und wie Sie ihn lernen können.13 Interview über das mutige Vorantreiben des digitalen Wandels mit Thomas Voigt, Head of Corporate Communctions der Otto Group.VORDENKER14 Elon Musk, der Entrepreneur-Guru aus dem Silicon Valley.0817

TäglichesMeetingSprint-Phase2฀-4 WochenStory CardAUS DER PRAXIS17 Starke Marke für eine starke Marke: Die Mast-Jägermeister SE setzt auf Elektropower von STILL: Elektrostapler, Hoch- und Niederhubwagen im exklusiven Look im Einsatz in Wolfenbüttel.20 Starschnitt: Die neue OPX Kommissionierfamilieüberzeugt mit innovativen Features und der größten Variantenvielfalt am Markt.PERSPEKTIVE22 Scheitern erlaubt: In Amerika gelten Niederlagen als Auszeichnung für echten Unternehmergeist. Sie sind Stufen auf dem Weg zum Erfolg. Machen Sie Schluss mit der Angst vor dem Scheitern und würdigen Sie stattdessen die gewonnene Erfahrung!24 SCRUM: Agiles Projektmanagement setzt auf Vertrauen, Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein aller – ein Überblick.RATGEBER26 Meine perfekte Morgenroutine – wie ein entschleunigter Start in den Arbeitstag gelingt.27 Typisch...Hamburg. Ein Tag in der Hansestadt mit Sandra Detlefsen.TRENDS UND TECHNIK28 Do-it-yourself-Projekte, die jeden begeistern, nicht nur Heimwerker.SERVICE30 Buch-Tipps: „Disruptive Thinking“, „Die Angst, dein bester Freund“30 App-Tipps: „Headspace“, „Alarmy“31 Rätsel und Gewinn2824

04 Ein Roboter als Concierge? Upit doluptius experuptate volorectem fugiatem exceptae num quam, sa nis ped quatem atia qui oﬃcilitiis alit maionseditas niam fuga. Rum iurere mi, comnime eate niatia et atureceatur, esed etur?Abo. Nam fuga. Itat volenis nulpa dolor rerio evenist rumqui qui ipsuntFür Mutige!Im Landkreis Hunan in China, ca. 60 Kilometer südwestlich der Stadt Zhangjiajie gibt es eine Mutprobe der besonderen Art. Sie ist weniger zu bestehen, als zu begehen – 430 Meter lang und 300 Meter über einer gigantischen Schlucht spannt sich dort die längste und höchste Glasbrücke der Welt. Für 138 Yuan bekommt man nicht nur einen spektakulären Ausblick, sondern auch den vollen Durchblick auf die darunter liegende Landschaft des chinesischen „Grand Canyon“. Seit 2016 ist die Brücke des israelischen Architekten Haim Dotan der Besuchermagnet in der Region.

NEWS ROBOTER AUF DEM VORMARSCH Laut der Studie „Robotics4Retail“ des EHI Retail Institute e.V. werden Automatisierungs- und Robotik- lösungen für den Handel immer wichtiger. 55 Prozent der Befragten erhoﬀen sich hiervon Einsparungen und Eﬃzi- enzsteigerungen, 41 Prozent suchen nach Entlastung für Ihre Mitarbeiter. Wichtigstes Kriterium für eine erfolgrei- che Umsetzung ist für ein knappes Drittel die entspre- chende Qualiﬁkation der Mitarbeiter, die mit der Durch- führung komplexer Vorgänge betraut sind. Ebenfalls rund ein Drittel möchte Automatisierungen für gleichbleibende, wiederkehrende Prozesse nutzen. Robotik-Systeme mit künstlicher Intelligenz sind der Studie zufolge besonders für komplexe, dynamische Abläufe relevant. AKTUELL Gründe für den Einsatz von Automatisierung / Robotik im Handel (in absoluten Zahlen). Quelle EHI 2017 99,9998 PROZENT LIEFERZUVERLÄSSIGKEIT Der mutmaßlich beste und zuverlässigste Lieferdienst stammt aus Mumbai – die Dabbawala Organisation sammelt täglich 200.000 Mittagessen von indischen Hausfrauen ein und liefert sie zu den jeweiligen Männern, die in der Großstadt arbeiten. Dabei erzielt der Lieferdienst eine Traumquote von nahezu 100 Prozent Liefertreue – und das, obwohl viele der Fahrer Analphabeten sind oder nie auf der Schule waren. Ein Kennzeichnungssystem aus Farben, Zahlen und Buchstaben hilft bei der Zuordnung der Blechdosen. Leider sei dieser Erfolg laut Eigentümer Raghunath Medge nicht auf westliche Unternehmen übertragbar, sein Motto „think local, act local“ sei in globalisierten Märkten nur schwer umsetzbar. Bild: Joe Zachs from Pune, India (The Bombay Dabawalla) LOGISTIK UNTER TAGE Die Vision für 2045: Schweizer Städte und Logistik-Hubs mit einem gigantischen Tunnelsystem verbinden. Auf diese Weise will ein Projekt der Cargo sous terrain AG die Straßen der Eidgenossen vom zunehmenden Güterverkehr entlasten. Insgesamt soll ein Röhren-System von 450 Kilometern Länge entstehen und so circa 40 Prozent des Güterverkehrs von der Straße unter die Erde verlagern. Paletten und Behälter für Pakete, Stückgüter und Schüttgut bewegen sich mit elektrischen Fahrzeugen rund 50 Meter unter der Erde auf dreispurigen Induktions- schienen durch sechs Meter breite Röhren, so der Plan. An der Tunneldecke soll eine Seilbahn die Beförderung leichterer Fracht übernehmen, etwa von Briefen und kleineren Paketen. Der erste Teilabschnitt kann Zürich ab 2030 mit der „Lagerhalle der Nation“ verbinden, so heißt das Mittelland zwischen den Alpen und dem Jura-Gebirge. Unterirdische Fracht: Logistik-Hubs von Schweizer Großstädten sollen durch ein dreispuriges Tunnelsystem 50 Meter unter der Erde miteinander verbunden werden. Bild: Cargo sous terrain AG 06

AKTUELL NEUER SCHMALGANGSTAPLER STILL MX-X Perfektion in Leistung und Komfort – STILL bietet ab sofort neue Modelle der Schmalgangstapler-Baureihe MX-X (Man-up). Die Fahrzeuge punkten mit einer Tragkraft von bis zu 1.500 kg, einer einzigartigen Höchstgeschwindigkeit von 14 km/h und innovativen Assistenzsystemen. Weiteres Merkmal ist ein höchst- möglicher ergonmischer Komfort für den Bediener – schließlich verbringt dieser häuﬁg viele Stunden am Stück in seinem Arbeitsgerät. Zusammen mit dem auto- nomen Kommissionierer iGo neo CX 20 und ebenfalls neu eingeführten Kommissionierfahrzeugen der OPX-Baureihe wartet STILL mit der jüngsten Kom- missionierﬂotte am Markt auf. ALARM-PLANE FÜR LKW 300 Millionen Euro. Jedes Jahr entsteht alleine in Deutschland ein Scha- den dieser Größenordnung durch Kriminelle, die LKW-Planen mit Messern aufschlitzen und die wertvolle Fracht entwenden. Jetzt sagt ein Student aus Bremerhaven den LKW-Dieben den Kampf an. Andreas Gießler entwickelte eine simple, wirkungsvolle und leicht nachrüstbare Alarm- anlage: Ein dünnes, in die Plane verwobenes Drahtnetz wird mit einem autarken Stromnetz verbunden und vertreibt Diebe mit einem lautstarken Alarm, sobald es beschädigt wird. Derzeit beﬁndet sich das smarte Alarmsystem im Testeinsatz bei der Spedition Koch International. Der angepeilte Kostenpunkt pro Alarmplane liegt bei circa 3000 Euro. Bild: Gumpanat/Shutterstock.com STILL ALS INNOVATIONSFÜHRER IM MITTELSTAND GEEHRT Die renommierte Fachjury des von der compamedia GmbH vergebenen TOP 100-Siegels ehrt STILL als einen Innovationsführer des deutschen Mittelstands. In der Jury des Innovationswettbewerbs ﬁnden sich viele namhafte deutsche Wissenschaftler und Politiker, darunter Prof. Dr. h. c. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, die CDU-Fraktionsvorsitzende Julia Klöck- ner und Cem Özdemir, Bundesvorsitzender von BÜNDIS 90/DIE GRÜNEN. Aus- schlaggebend für die Verleihung des Siegels an STILL ist die Entwicklung des iGo neo CX 20, das erste in Serie produzierte autonome Kommissionierfahrzeug, das seinen Bediener erkennt und ihm selbstständig durch das Lager folgt. „Unsere Kunden überzeugt die bis zu 47 Prozent erhöhte Pickleistung im Vergleich zu herkömmlichen Kommissioniergeräten“, erklärt Dr. Henry Puhl, Vorsitzender der STILL Geschäftsführung. STILL als Innovationsführer im Mittelstand mit TOP 100-Award geehrt. Im Trend: der autonome Kommissionierer iGo neo CX 20 interagiert mit seiner Umgebung 07

TITELSTORYFRISCHER MUT FÜR NEUE WEGE – Statt „hätte, könnte, müsste“ einfach „machen“? Ganz so einfach lässt sich die Handbremse im Kopf meist nicht lösen. Schon gar nicht in der Komplexität des Unternehmensalltags. Dafür gibt es viele Gründe. Eine Spurensuche nach Mutmachern. Nur Mut! FRÜH ÜBT SICH Alles beginnt mit der richtigen, sprich positiven Einstellung zu den Dingen. Anders gesagt: Das Glas ist halb voll und nicht halb leer. Doch weil Angst und Vorsicht zwei zutiefst in der Evolution wurzelnde menschliche Neigungen sind, muss positives Denken geübt werden. Zum Beispiel durch das kontinuierliche Lernen aus Fehlern. Denn erst, wenn wir Fehler zu positiv besetzten Ankerpunkten für unsere persönliche Weiterentwicklung machen, lernen wir aus ihnen. Bei dieser notwendigen Wende im Denken hilft das richtige Umfeld: Eltern, Lebenspartner, Kollegen oder auch Vorbilder. Denn Mut will gelernt sein – und das möglichst früh im Leben. Doch der bereits seit den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts anhaltende Trend zu „Helikoptereltern“, die ihren Kindern die Erfahrung des Scheiterns strikt verwehren, ist kein fruchtbarer Boden für mutige Persönlichkeitsentwicklung. Hinzu kommt unser staatlich gelenktes Bildungssystem. Mut, Anderssein und Kreativität werden meist nicht gefördert oder gar gefordert. Es geht eher darum, den in Lehrplänen ﬁxierten Erwartungshorizonten gerecht zu werden. Das Ergebnis: eine Gesellschaft der sicheren Mitte mit unterschwelliger Angst vor Veränderung. Doch jetzt wird die Digitalisierung zum Prüfstein dieses überkommenen Systems. Sie zwingt uns, mutig der Zukunft entgegenzugehen, statt in alten Modellen zu verharren. Ein Paradebeispiel ist die seit Jahren wachsende Bedeutung von Carsharing-Systemen. Das früher obligatorische eigene Auto wird an Bedeutung verlieren. Auch ohne Diesel-Problematik. WER WAGT, GEWINNT! „Fail early and often“ – so lautet das unternehmerische Mut-Mantra im Silicon Valley. „Mut zum Scheitern“ heißt das dann in der Start-up-Szene hierzulande. Oder auch „Arbeit an der Fehlerkultur“ in Unternehmen. Doch wie steht es hierzulande damit? Deutschland, deine Gründer – eine schwierige Beziehung. Die breite Öﬀentlichkeit nimmt sie entweder als eine Art Parallelwelt wahr, die um sich selbst kreist, oder sie liefern eher Nachrichten fürs Boulevard. 09

10Oliver Samwer, Ikone der deutschen und speziell der Berliner Gründer-szene, repräsentiert diese Kategorie wie kein anderer. So bekennt er in der „Wirtschaftswoche“ (Ausgabe 12 vom 17.03.2017), bis dahin mit seiner einst gerühmten Holding Rocket Internet etwa 642 Millionen Euro verbrannt zu haben. Braucht es Mut zum Risiko, um Unternehmer zu sein? Dass diese beiden Begriﬀe in der breiten Öﬀentlichkeit meist in eins gesetzt werden, zeigt schon, dass eine TV-Show mit dem Titel „Die Höhle der Löwen“ zum Erfolg wird. Dort treﬀen mutige Gründer auf arrivierte Unternehmer als Juroren. Doch auch die Juroren zeigen Mut: Spontan investieren sie mal eben ein paar Zehntausender in die präsentierten Start-ups. Das TV-Format präsentiert Unternehmertum und Gründergeist als etwas Exotisches, Spannendes und nicht Selbst-verständliches.Die Vita vieler Unternehmensgründer zeigt: Zu Beginn der Start-up-Phase fällt Mut leichter, denn die Fallhöhe ist noch gering. Wer noch nicht viel aufgebaut ist, hat wenig zu verlieren. So lebt es sich eine Weile mutig von der Hoﬀnung auf eine große Zukunft. In dieser Phase ist das positive Denken alles. Wer dann noch Leithelden wie Steve Jobs oder Bill Gates in den Blick nimmt, ﬁndet Orientierung. Sie hatten die Fähigkeit, zu erkennen, was irgendwann marktfähig sein würde, und haben daran festgehalten. Solche Narrative braucht es, um Mut zu entwickeln. So wie sich Kinder an klassischen Heldengeschichten nach dem Muster „Ausziehen ins Ungewisse und Rückkehr mit dem Schatz“ orientieren. Vorbilder braucht es auch im kollegialen Miteinander eines Unternehmens. Denn Mut hat im Unternehmensalltag nicht immer Vorfahrt. Das zeigt sich in den Standardantworten auf unkonventionelle Vorschläge: „Geht nicht.“ Oder: „Bitte über meinen Vorgesetzten.“ Auch gern genommen: „Wir wissen doch, dass das nicht funktioniert.“ Wo so argumentiert wird, schleicht sich langsam, aber sicher Mutlosigkeit ein. MUTIGES UNTERNEHMERTUMWas verbindet Mut und Unternehmertum? Der Ökonom Joseph Schum-peter bringt es auf den Punkt: „Ein Unternehmer ist eine Person, die bereit und fähig ist, neue Ideen in erfolgreiche Innovationen umzuset-zen. Der Unternehmer ist die Ursache von Veränderungen, die weg vom alten Gleichgewicht führen. Er ist verantwortlich für industrielle Dyna-mik und langfristiges Wirtschaftswachstum.“ TITELSTORYMUT LERNEN.... MIT NEUEM DENKENKomplexe Herausforderungen brauchen Mut zu neuem Denken. Hasso Plattner, Mitgründer und Vordenker von SAP setzt auf Design Thinking. Sein am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam verfeinertes Mutprinzip: Das Zusammenspiel der drei großen „P“: People (das Team), Place (eine freie Umgebung) und Process (eine oﬀene Fehlerkultur). Ein multidisziplinäres Team denkt automatisch über Fachgrenzen hinaus. Das hilft dem Wir-Denken und führt zum gemeinsamen Erschaﬀen. Wichtig: Ideen entfalten sich am besten in einer freien, ﬂexiblen Arbeitsumgebung mit oﬀenem Ziel. Simpel, aber eﬃzient: Tische und Stellwände auf Rollen bewegen sich und die Gedanken der Akteure. Und: Ein sechsstuﬁger, iterativer, also sich kontinuierlich wiederholender Innovationsprozess arbeitet mit oﬀener Fehlerkultur. Das aktiviert das Denkpotenzial des Teams und gibt der Intuition eine Stimme. Auf den „FuckUp-Nights“ berichten mutige Gründer von ihrem Scheitern. Mittlerweile gibt es FuckUp-Nights in über zehn Ländern. Hier zu sehen: Eine Veranstaltung in Berlin. Bild: www.nordsonne.de

11Heute stellt sich die Frage, ob die Vision vom langfristigen Wirtschafts-wachstum einer unternehmerischen Idee noch taugt. Denn das neue Leitwort heißt „Disruption“. Damit sind innovative Entwicklungen gemeint, die eine bestehende Technologie, ein bestehendes Produkt oder eine bestehende Dienstleistung vollständig vom Markt verdrän-gen. Die Tragfähigkeit von sicher geglaubten Geschäftsmodellen kann mit nur einer App erodieren. Das bekannteste Beispiel: Uber verdrängt in den USA das klassische Taxigewerbe mit einem App-gestützten Mitfahrsystem. Die schon sprichwörtliche „Uberisierung“ mit ihren Leitgedanken „Experimentieren!“ und „Einfach machen!“ scheint der künftige unternehmerische Königsweg zu sein. Gerade traditionsreiche Unternehmen sollten jetzt ihre Mitarbeiter ermutigen, ungewöhnliche Wege zu gehen, statt den Status quo zu verteidigen. Im Vordergrund steht dabei, den künftigen Kundenbedarf zu antizipieren. Möglichst viele Innovationen sollten in enger Zusam-menarbeit mit den Kunden entwickelt werden und nicht in abgeschlos-senen Entwicklungsabteilungen. Eine positive Innovationskultur also, die Zielgruppen in den Blick nimmt, Neues ausprobiert und Fehlversu-che als Teil des Erfolgsrezeptes begreift. MUT, ÜBER FEHLER ZU SPRECHENDer ebenso mutige wie schräge Veranstaltungstitel soll das gezielte Ausbrechen aus gewohnten Verhaltensmustern signalisieren: „FuckUp Nights“, so heißt eine Veranstaltungsreihe, auf der Gründer und Unter-nehmer oﬀen über ihre persönlichen Fehlversuche erzählen. Ausverkauf-te Veranstaltungen geben den Initiatoren recht. Die einmal Gescheiterten werden dort nicht als Verlierer empfangen, sondern als Menschen, die am Misserfolg gewachsen sind. Die Idee zu der Veranstaltung importier-ten die Organisatoren aus Mexico City. Dort hatten eines Abends angeb-lich fünf Gründer mutig von ihrem Scheitern berichtet. Das tat ihnen so gut, dass sie das Konzept weiterentwickelten und verbreiteten. Mittler-weile gibt es FuckUp-Nights in über zehn Ländern und 30 Städten. In den USA wie auch in der Tech-Szene in Israel ist Scheitern ein selbstver-ständlicher Teil der Gründerkultur. Diskussionen, ob ein Misserfolg positiv oder negativ zu werten ist, würden in diesen Ländern nicht stattﬁnden. Scheitert ein Gründer in Silicon Valley fünf Mal, wundert sich niemand, dass er es ein sechstes Mal versucht. Im Gegenteil: In den USA ist jemand ohne Vorgeschichte eher verdächtig. MUT FÜR FORTGESCHRITTENE Brauchen auch die längst Erfolgeichen noch Mut zur Veränderung? Die Antwort ist ein klares Ja. Die Begründung dafür liefert Clayton M. Christensen in seinem zum Bestseller gewordenen Managementklassi-ker „The Innovator’s Dilemma“: Führende Unternehmen scheitern laut Christensen, weil sie im Grunde alles richtig machen. Denn die klassi-schen Erfolgsfaktoren wie Kunden-, Ertrags- und Wachstumsorientie-rung erweisen sich im Zeitalter der Disruption als existenzgefährdend. Das Gebot der Stunde: Mut zur Einsicht, wann es sinnvoll ist, sich nicht TITELSTORYMUT LERNEN... VON SICH SELBSTMut verlangt Vertrauen in sich selbst und die eigenen Fähigkeiten. Mut ist wie ein Muskel, der trainiert werden will. Idealerweise jeden Tag. Und so geht’s: Überlegen Sie, wann Sie in Ihrem Leben beson-ders mutig waren. Etwa Situationen, die Sie früher aus Angst gemie-den haben, die aber heute zu Ihrem Leben gehören. Stellen Sie sich diese Situation wieder vor und nehmen Sie diese Haltung mit in Ihren heutigen Arbeitstag. Und: Arbeiten Sie an Ihrer Körperhaltung. Ein bewusst aufrechter Gang mit erhobenem Kopf und Blickkontakt zum Gegenüber wirkt – auf Ihr Unterbewusstsein und Ihr Gegenüber. Eine Variante: Stellen Sie sich jeden Tag eine Aufgabe, die Mut fordert. Ganz simpel: Fragen Sie jemanden nach dem Weg oder nach der Uhrzeit. Sagen Sie auch mal Nein, wenn an der Kasse jemand fragt, ob er vor darf. Gestehen Sie sich Fehler zu. Denn oft fehlt einem der Mut aus der Angst heraus, Fehler zu machen. MUT LERNEN...VON VORBILDERNDie beste Motivation für mutiges Denken und Handeln sind Menschen, die mithilfe von Mut aus dem Nichts heraus erfolgreich wurden. Etwa Joanne K. Rowling, die es als Autorin der Harry-Potter-Romane zur reichsten Frau Englands gebracht hat. Ihre Anfänge sind bescheiden. Rowling ist verheiratet, arbeitet als Lehrerin und lebt in Portugal. Die Ehe zerbricht. Mit einem halbfertigen Manuskript im Handgepäck kehrt sie als alleinerziehende Mutter zurück nach Großbritannien. „Ich war so arm, wie man nur sein kann im modernen England, ohne auf der Straße zu leben.“ Zwölf Verlage lehnen ihr Manuskript ab. 1997 wird „Harry Potter und der Stein der Weisen“ mit einer Startauﬂage von nur 500 Exemplaren veröﬀentlicht und ihr Siegeszug beginnt. Ihr Rezept? Sie können alles tun und lassen, aber aufzugeben ist keine Option!Uber zeigte, dass die Tragfähigkeit von sicher gegelaubten Geschäftsmodellen mit nur einer App und einer innovativen Idee erodieren kann. www.uber.com

TITELSTORY An der Otto Group lässt sich der Mut zum digitalen Wandel schön veranschaulichen: Der einstige Versandkatalog-Primus trumpft heute immer stärker im Online-Shopping auf und setzt auf eine digitale Weiterentwicklung in kurzen Zyklen. Bild: Otto press photo nach den aktuellen Kundenwünschen zu richten, in weniger leistungs- fähige Produkte mit geringeren Margen zu investieren oder in noch kleine, aber wachstumsstarke Marktsegmente vorzustoßen. Ein Belegbeispiel für diese mutige These ist der Siegeszug des Smart- phones. Als dieses dem klassischen Mobiltelefon den Rang ablief, verschwanden Vorzeigeunternehmen wie Nokia und Siemens Mobile vom Markt. Damit es so weit erst gar nicht kommt, hat die Hamburger Otto Group gerade noch rechtzeitig von „weitermachen“ auf „anders machen“ umgeschaltet. Der einst weltgrößte Versandhändler mit Gründungsjahr 1949 musste diesen Titel an das jüngere und agile Unternehmen Amazon abtreten. Mit Amazon als Marktbegleiter steht die Otto Group in einer Wettbewerbssituation, deren Kern ein funda- mentaler Transformationsprozess des gesamten Handels ist. Der Gigant aus Seattle streicht laut Datendienstleister Slice Intelligence 45 Cent von jedem Dollar ein, der momentan im Internet ausgegeben wird. Das Erfolgsrezept klingt simpel: „Wir gehen jeden Tag Hunderte von Wetten ein“, meint Jeﬀ Bezos’ Vertrauter Jeﬀ Wilke jüngst in einem Interview mit der deutschen Wirtschaftszeitung Handelsblatt und ergänzt: „Eine große Firma wie Amazon muss den Menschen erlauben, zu experimentieren“. Mut als Erfolgsrezept also. Das hat man auch bei der Otto Group erkannt. Der heutige Aufsichtsratschef Michael Otto und sein Managementboard setzen seit einiger Zeit auf agiles Manage- ment und damit auf die Eigenverantwortlichkeit eines jeden Mitar- beiters. Konkret heißt das, die einzelnen Gesellschaften tragen ihre unter nehmerische Verantwortung jeweils selbst. Dafür, dass alle Beteiligten wissen, was aktueller Stand der Dinge ist und wo der Weg hinführt, sorgt eine intensive Unternehmenskommunikation. Dieser interne Dialog wird von einem Team organisiert, das bis zu 220 Veranstaltungen unterschiedlicher Größenordnungen im Jahr durchführt. Das reicht von Best-Practice-Clubs bis zu Konferenzen mit allen Vertriebs- und Marketinggeschäftsführern, dem sogenannten Konzernmarketing-Board. Eine langfristige Unternehmensstrategie gibt es zwar, sie wird aber in sehr kurzen Zyklen überprüft und bei Bedarf korrigiert. Die Erfolge? Leuchtturm-Projekte wie „Collins“ oder „About You“ und die darauf basierenden hohen digital generierten Umsätze der Otto Group zeigen, dass Mut hier die richtige Tugend ist. MUT ZUR AUTONOMIE IN DER INTRALOGISTIK Mut erfordert auch das immer komplexer und volatiler werdende Material- und Informationsﬂussmanagement, das den expandierenden Onlinehan- del erst möglich macht. Alle Prognosen deuten darauf hin, dass die Zukunft smarten Logistik- und Produktionslösungen gehört, bei denen Menschen, Maschinen und Ressourcen über cyber-physische Systeme so unmittelbar miteinander kommunizieren wie in einem sozialen Netz- werk. Die Topograﬁe von Lagern und Fertigungsorten wie auch ihr geograﬁscher Ort werden nicht mehr auf mehrere Jahre fest deﬁniert bleiben. Der Trend geht in Richtung umzugsfähiger Logistik anlagen mit wandelbarer Infrastruktur. Statt statischer Lager und Produktionsorte wird sich künftig ein logistisches Drehkreuz, also ein „Hub2Move“, im Sinne einer umzugsfähigen Plattform den kontinuierlich wandelnden Anforderungen anpassen. Dort braucht es intelligente Fahrzeuge, die Robotik und Intralogistik verbinden. Beispielhaft dafür ist der von STILL entwickelte autonome Kommissionierer iGo neo CX 20. Diese smarte Mensch-Maschine-Kollaboration macht aus dem Bediener einen Koordinator und Dirigenten seiner zu erledigenden Picking- Aufgaben. „Autonome Fahrzeuge wie der iGo neo verstehen die Umge- bung und reagieren komplett selbstständig darauf“, betont Erik Düwel, Produktmanager Autonomous Trucks / Advanced Systems, und ergänzt: „Seit mehr als 10 Jahren gehören Softwarelösungen und Autonomie bei STILL zu den gelebten Kompetenzfeldern, die wir uns im Rahmen von Forschungsprojekten selbst erarbeitet haben.“ So verfügt das autonome Flurförderzeug über eine lasergestützte Umgebungserkennung, mit der die gesamte Lagertopograﬁe erkannt wird. Neben Regalen oder Hindernissen erkennt das System den Bedie- ner und andere Personen. Als intelligenter Verkehrsteilnehmer reiht sich das Gerät unabhängig von individuellen örtlichen Gegebenheiten in den aktuellen Materialﬂuss ein. Den Schritt von der klassischen Automatisie- rung zum autonomen Fahren und Transportieren bewältigt das Flurför- derzeug ohne Voreinstellung oder externe Fernsteuerung. So wird zum ersten Mal eine sichere Konvoifahrt von autonomen und konventionellen Flurförderzeugen möglich. Ein mutiger Hamburger Schritt durch das Tor zur künftigen Welt der Intralogistik. 12

TITELSTORY TITELSTORY INTERVIEW MIT THOMAS VOIGT, OTTO GROUP Der Otto-Katalog: einst Lifestyle-Bibel der Bundesrepublik, heute ein Stück Kulturgeschichte. Der digitale Wandel hat die Konsumenten- wünsche radikal verändert – und die Vertriebswege gleich mit. Rund 70 Prozent seines Handelsumsatzes erwirtschaftet der international agierende Handels- und Dienstleistungskonzern Otto Group heute auf seinen mehr als hundert digitalen Shops. Der dynamische Wandel zum Onlinehändler verlangt Mut: technologisch wie kulturell. Wie gelingt es dem Traditionsunternehmen, die Menschen auf dem Weg in die digitale Zukunft mitzunehmen – die Kunden wie die eigenen Mit - arbeiter? Darüber sprechen wir mit Thomas Voigt, Head of Corporate Communications der Otto Group. DIGITALER WANDEL IM TRADITIONSUNTERNEHMEN – EIN PROJEKT ODER EIN PROZESS? Eindeutig ein Prozess – jedenfalls bei der Otto Group. Und ein Dialog auf Augenhöhe mit allen daran Beteiligten, also den Älteren wie den Jüngeren. Natürlich ist Innovation in neu zusammengestellten Start-ups aus lauter „Digital Natives“ auf den ersten Metern einfacher. Weil man keinen Ballast an Traditionen und Hierarchien auf dem Weg in die Zukunft mitschleppt. Doch nur Geschäftsideen, die sich in der realen Welt bewähren, werden langfristig rentabel sein. Das wiederum verlangt auch tiefes Wissen und große Erfahrung, und die haben wir seit 1949. Bestes Beispiel: der Online-Handel mit Möbeln. Da wird von der Lieferung bis zur Installation in den vier Wänden der Besteller viel praktische Erfahrung im Endkundenservice verlangt. Das wiederum gehört zu den Vorzügen traditionsreicher Unternehmen. WIE MACHT DIE OTTO GROUP MUT, NEUE WEGE ZU GEHEN? Zunächst einmal, indem wir allen Beteiligen eine klare Antwort auf die Frage geben: Wohin wollen wir und warum? Im Dezember 2015 stießen Gesellschafter und Management der Otto Group bei einer Veranstaltung im Hamburger Headquarter mit Livestream zu allen 50.000 Kolleginnen und Kollegen die Initiative „#Kulturwandel 4.0“ an. Erklärtes Ziel: Haltung und Verhalten der Menschen im gesamten Unternehmen zu verändern. Hin zu mehr Vielfalt, Ideen und gleichberechtigter Kommunikation auf Augenhöhe. SETZEN SIE DABEI AUF „TOP-DOWN“ ODER AUF „BOTTOM-UP“? Auf beides zugleich. Deshalb war es für Otto mit dem #Kulturwandel 4.0 selbstverständlich, unsere neue Ausrichtung und damit das gelebte Unternehmensleitbild nicht von einer externen Unternehmensberatung, sondern aus der Otto Group selbst heraus zu entwickeln. Mehr als 3.000 Menschen haben auf diesem „Otto Group Weg“ Impulse, Ideen und Thesen zusammenge tragen. So wird Vielfalt ernst genommen. Daraus entstand der Leitge danke „Gemeinsam setzen wir Maßstäbe“. Der Vorstand hat dann Ende vergangenen Jahres daraus seine strategi- schen Leitlinien entwickelt. GEHEN ALLE 123 UNTERNEHMEN IM GLEICHSCHRITT AUF DEM OTTO WEG? Nein, und das würde auch nicht zum Ziel führen. 123 Unternehmen heißt 123 eigene Mikrokulturen. Wie spannt man da ein großes gemein- sames Dach an Werten? Jedenfalls nicht, indem man bestimmte Werte verordnet. Vielmehr führen wir von der Zentrale aus mit den einzelnen Unternehmensverantwortlichen einen Dialog auf Augenhöhe. Es gilt, den Impetus permanenter Veränderung autonom auf die jeweiligen Gegebenheiten und Mikrokulturen der Einzelunternehmen anzupassen, dabei aber die strategischen Leitlinien des Vorstands einzuhalten. Das geschieht auf einer Vielzahl von Veranstaltungen, aber auch online. Die Kernbotschaft: Dieser Kulturwandel geht kontinuierlich weiter und ist nicht irgendwann beendet. Das hat manche zunächst irritiert. Aber der Veränderungsdruck der Märkte geht schließlich auch weiter. BIRGT SO VIEL AUTONOMIE KEINE GEFAHR? Mut zur Veränderung heißt auch Mut zum Kontroll verlust. Aber nicht zum Steuerungsverlust. Wichtig ist die Erkenntnis: Wir müssen die Veränderung nicht „erleiden“, sondern wir gestalten sie aktiv mit – ein lustvoller Kontrollverlust. Indem der große „Otto Group Weg“ in jeder noch so kleinen operativen Einheit bis hin zu jedem einzelnen Kollegen individuell ausgestaltet wird. WIE WEIT SIND SIE DAMIT AUF EINER SKALA VON 1 BIS 10 SCHON GEKOMMEN? Das lässt sich so nicht beantworten, aber es gibt eine Vielzahl von spürbaren Veränderungen. Zum Beispiel ist der Auftritt des Vorstands sowohl oﬄine wie online jetzt transparent. Wir reden nicht zu den Menschen, sondern mit den Menschen. Oder das „Du“, das der Vor- stand allen angeboten hat – angeboten wohlgemerkt. Oder der Otto Campus und die vielfältigen Möglichkeiten, im Home Oﬃce zu arbeiten. Alles zusammen schaﬀt eine Aufbruchstimmung und eine gedankliche Freiheit, die auch sehr ungewöhnliche, aber gute Ideen zulässt. So etwa aktuell „OTTO NOW“, eine Mietplattform für Waren, die früher gekauft wurden. Das zeigt Mut zu Geschäftsideen, die das traditionelle Geschäftsmodell des Konzerns sogar kannibalisieren können. 13 13

14Alles oder nichtsVOM INTERNET BIS AUF DEN MARS – Elon Musks entspanntes Herangehen an scheinbar unmögliche Dinge machte ihn zu einer Art Gottheit im Silicon Valley. Wichtige Zutaten seines Erfolgsrezepts: Mut, die Dinge von Grund auf neu zu denken, und extreme Risikobereitschaft – denn Musk setzte mehr als einmal alles auf eine Karte.VORDENKERELON MUSK 28. JUNI1971„ICH WERDE MEINEN LETZTEN DOLLAR FÜR MEINE UNTERNEHMEN AUSGEBEN“„Glauben Sie, dass ich verrückt bin?“ Diese Frage stellt Elon Musk sich im Gespräch mit seinem Biografen, dem amerikanischen Journalisten Ashlee Vance, eher selbst. Tatsächlich klingen viele seiner Vorhaben verrückt. Oder klangen zumindest so, denn der in Afrika aufgewachsene Sohn eines Ingenieurs und einer Ernährungs-beraterin hat mittlerweile eine beeindruckende Anzahl seiner Visio-nen tatsächlich verwirklicht – und dabei unter anderem seine eigene Raketenfabrik gebaut.NICHTS IST UNMÖGLICHStatt an Raketen, denken viele Menschen wohl zunächst an die Elektroautos von Tesla, wenn sie den Namen Elon Musk hören. Doch das Vorantreiben von elektrischer Mobilität ist nur eine Facette der Musk’schen Schaﬀenskraft. Er erzielte die größten Fortschritte in den Bereichen Weltraum, Autos und Energie, die es seit Jahrzehnten gegeben hat.Sein Erfolg beruht neben seinem herausragenden technischen Verständnis vor allem auf extremer Risikobereitschaft, dem felsen-festen Glauben an die eigenen Ideen und bedingungslosem Mut. Musk wagte sich an die Herstellung enorm komplexer physischer Produkte, die bis dato als unmöglich realisierbar galten. Dabei setzte er immer wieder alles auf eine Karte, riskierte seinen ﬁnanzi-ellen Ruin und verwandelte katastrophale Rückschläge in spektaku-läre Erfolge.SEINER ZEIT VORAUSDoch von vorne: Musks Aufstieg zum Starunternehmer beginnt 1995. Getrieben von seiner Begeisterung für Technologie springt er mitten in den Dotcom-Rausch und gründet gemeinsam mit seinem Bruder Kimbal das Unternehmen Zip2 – eine aus heutiger Sicht primitive Mischung aus Google Maps und Yelp. Die Idee ist ihrer Zeit voraus, was zu Problemen führt. Kaum ein potenzieller Kunde will verstehen, welche Vorteile es einem Unternehmen bringen soll, in diesem neumodischen Internet präsent zu sein. Doch Musk glaubt an seine Idee und legt eine unermüdliche Arbeitsmoral an den Tag, die er bis heute auch von seinen Mitarbeitern erwartet: Er scheint das Büro nie zu verlassen und schläft auf einem Knautschsack neben seinem Schreibtisch. Er bittet die Frühaufsteher unter seinen Mitarbeitern, ihn kurz zu treten, wenn sie ins Büro kommen; dann steht er auf und arbeitet weiter.Mit eisernem Willen macht er Zip2 doch noch zu einem Erfolgspro-jekt. 1999 kauft der Computerhersteller Compaq das Unternehmen für 307 Millionen Dollar, Musk streicht 22 Millionen Dollar Gewinn

15VORDENKERein. Manch einer hätte sich mit diesem Geld zur Ruhe gesetzt, nicht so Musk: Er steckt die verdienten Millionen nahezu komplett in ein neues Start-up, das zur weltweit ersten Online-Bank werden soll und aus dem schließlich PayPal erwächst. Selbst im risikofreudigen Silicon Valley ist man geschockt, dass jemand so viel seines frisch erworbenen Reichtums in etwas so Fragwürdiges wie eine Online-Bank steckt.UNENDLICHE WEITENDoch das ist noch nichts im Vergleich zu dem, was folgt: Als größter PayPal-Einzelaktionär wird Musk fantastisch wohlhabend, als eBay das Unternehmen im Jahr 2002 für 1,5 Milliarden Dollar kauft. Nach Abzug von Steuern bleiben Musk rund 180 Millionen Dollar Reinge-winn. Mit diesem Geld könnte man sich nicht nur zur Ruhe setzen, sondern das eigene Leben in eine endlose Champagner-Party ver - wandeln. Was macht Musk? Nahezu ohne Luft zu holen, investiert er 30 Millionen in das Solarstromunternehmen SolarCity, 70 Millionen in Tesla und 100 Millionen Dollar in SpaceX, sein eigenes Weltraum-unternehmen.Von allen wirtschaftlichen Aktivitäten Musks gewährt SpaceX wohl den deutlichsten Einblick in die Psyche des willensstarken Milliar-därs. Ihm geht es vorrangig nicht um Geld und Macht, sondern darum, die Welt zu verändern und mit seinem Lebenswerk den Fortbestand der Menschheit positiv zu beeinﬂussen. Wie er das tun will? Nun, er möchte das Problem mit der erneuerbaren Energie lösen und die Menschheit zu einer „multiplanetaren Spezies mit einer sich selbst erhaltenden Zivilisation auf einem anderen Plane-ten“ machen – und das meint er völlig ernst.ELON, DER MARSMENSCHIn Musks Büro im SpaceX-Hauptquatier in Hawthorne hängen zwei große Mars-Poster. Auf einem ist der Mars so zu sehen, wie er heute aussieht: ein lebloser, roter Klumpen. Auf dem anderen Poster er-scheint der Planet als grünes, von Ozeanen umgebenes Land, auf dem Menschen wohnen können. Musk ist entschlossen, die Kosten von Raketentechnik so weit zu drücken, dass es wirtschaftlich und prak-tisch möglich wird, Versorgungsﬂüge zum Mars zu unternehmen und dort eine bemannte Raumstation zu gründen. Das klingt lächerlich?Das denkt auch die gesamte Raumfahrtindustrie, als Musk am Anfang des Jahrtausends ankündigt, SpaceX werde als erstes Privatunter-nehmen eine Rakete in die Weltumlaufbahn und anschließend eine Raumkapsel zur ISS bringen – und dabei die bisherigen Kosten um ein Vielfaches unterbieten. Ihm schlagen Spott und Häme entgegen: Sein Privatvermögen und das der von ihm ins Boot geholten Inves-toren wirkt gegenüber den staatlich subventionierten, milliarden-schweren Budgets der Raumfahrtindustrie und Rüstungskonzerne geradezu lächerlich. Doch das Lachen seiner Kritiker erstickt schließlich an der von Musk geschaﬀenen Realität: Am 28. Septem-ber 2008 bringt SpaceX die erste privat gebaute Rakete der Welt in die Umlaufbahn der Erde. Am 22. Mai 2010 erreicht die von SpaceX gebaute Dragon-Kapsel erfolgreich die ISS – und die Kosten für diese Flüge liegen weit unterhalb dessen, was Experten in ihren kühnsten Träumen für möglich gehalten haben.MUT, DIE DINGE NEU ZU DENKENSpaceX legt eine Metamorphose vom schlechten Scherz der Raum-fahrtbranche bis zu einem ihrer verlässlichsten Anbieter hin. Das Unternehmen entwickelt die notwendige Technik von Grund auf neu, nutzt für viele Komponenten einfache Konsumentenelektronik und produziert alle wichtigen Bauteile selbst in den USA. Musk führt das Unternehmen wie ein agiles Tech-Start-up aus dem Silicon Valley und hat den Mut, branchenweit etablierte Arbeitsprozesse komplett über Bord zu werfen. Die Schreibtische sind bei SpaceX über das ganze Gebäude verstreut, Spitzeninformatiker sitzen direkt neben den Schweißern und Schlossern, die für den Bau zuständig sind. Ingenieure reisen mit zum Testgelände und nehmen notwendige Anpassungen direkt vor Ort vor. Sie operieren am oﬀenen Herzen und starten bereits den nächsten Versuch, während die träge Konkur-renz Tage, Wochen und Monate mit internen Abstimmungsprozessen verschwendet.Musk sagte einmal: „Ich werde meinen letzten Dollar für meine Unternehmen ausgeben“, was er auch tat. Zwischenzeitlich steht er vor dem ﬁnanziellen Ruin. Um seine Unternehmen nach mehreren Fehlentwicklungen am Leben zu halten, investiert er seine letzten Finanzreserven und bekniet jeden Investor, den er kennt, ihm weite-res Geld zu leihen. Zwischenzeitlich sieht Musk aus wie der Tod und pendelt statt mit einem Privatjet mit dem Billigﬂieger Southwest. Doch genau hier zeigt sich einer der großen Vorteile Musks gegen-über anderen Führungskräften: seine Fähigkeit zur Konzentration mitten in der Krise. Statt sich den Emotionen des Scheiterns hinzu-geben, beginnt Musk sofort mit der Analyse und dem Schmieden eines neuen Plans. Musks Blick ist stets nach vorn gerichtet.VORDENKER

16VORDENKERAUFGEBEN IST KEINE OPTIONNach jahrelanger Arbeit und kostspieligen Fehlentwicklungen verwandelt sich der dritte Teststart der SpaceX-Rakete Falcon1 nach einem vielversprechenden Auftakt in eine Katastrophe. Als per Webvideo zugeschaltete SpaceX-Mitarbeiter bereits vor Freude den endlich geglückten Start bejubeln, lässt eine Fehlfunktion die Rakete kurz vor ihrem Ziel explodieren. Dolly Singh, eine Personalmanagerin bei SpaceX, erinnert sich: „Es war wie der verdammt schlimmste Tag, den es je gab. Normalerweise sieht man Erwach sene nicht weinen, aber so war es. Wir waren müde und emotional gebrochen.“Zu diesem Zeitpunkt hat Elon Musk bereits seinen letzten Cent (und das ganze Geld seiner Investoren) in SpaceX investiert. Er weiß, dass es gerade so für einen weiteren Teststart reichen wird. Schlägt dieser fehl, sind SpaceX und sein einstiges Vermögen Geschichte. Was tut ein Mann, der an diesem Abgrund steht? Musk wendet sich Minuten nach dem Fehlstart an die Belegschaft und macht ihnen Mut. „Er sagte: ‚Kommt, wir werden das schaﬀen. Alles wird okay sein. Dreht nicht durch‘“, berichtet Singh.DER PLAN GEHT AUFAm Ende wird alles mehr als okay. SpaceX entwickelt sich prächtig und mit dem Tesla Model S baut Tesla das erste Auto, das in einem Test des amerikanischen Fachmagazins Motor Trend 99 von 100 Punkten erhält. Damit ist es nicht nur das beste Elektroauto, sondern das beste Auto überhaupt.Also, ist Musk nun verrückt? Der prominente Investor und Risikoka-pitalgeber Peter Thiel kommt zu folgendem Schluss: „Wir würden uns diesen Erfolg gerne als reine Glückstreﬀer erklären [...]. Aber bis zu einem gewissen Grad müssen wir uns fragen, ob sein Erfolg nicht ein Urteil gegen uns andere ist, die am Ende an viel beschei-deneren Sachen gearbeitet haben. Falls die Welt noch immer Zweifel an Elon hat, dann würde ich sagen, das zeigt die Verrücktheit der Welt und nicht die angebliche Verrücktheit von Elon.“Alle Zitate in diesem Artikel entstammen der von Ashlee Vance ver fassten Biograﬁe: „Wie Elon Musk die Welt verändert – Die Biograﬁe“.

AUS DER PRAXIS Die Mast-Jägermeister SE, Hersteller des bekannten Kräuterlikörs Jägermeister, und die STILL GmbH verbindet eine langjährige Partner- schaft. In den Abfüllanlagen im niedersächsischen Wolfenbüttel, im sächsischen Kamenz und im steirischen Graz garantiert eine Elektro- ﬂotte von STILL den reibungslosen Ablauf der Abfüllung sowie der vor- und nachgelagerten Prozesse. DAS GEHEIMNIS GUTER PARTNERSCHAFTEN Ausschreibungsphasen sind die perfekte Gelegenheit, eine erfolgreiche Partnerschaft zu stärken und dem Geschäftspartner zu zeigen, wie viel einem die gute Zusammenarbeit bedeutet. So geschehen bei der Mast-Jägermeister SE und der STILL GmbH, als der bekannte Kräuter- likör-Hersteller sich auf die Suche nach einem passenden Angebot über 21 neue Flurförderzeuge für seine Flotte machte. „Die Zusammen- arbeit war während der gesamten Ausschreibungsphase äußerst professionell und partnerschaftlich. Fragen und Anliegen wurden stets gehört, verstanden und umgehend bearbeitet“, so Jens Kramer, techni- scher Einkäufer bei Jägermeister und verantwortlich für die Beschaf- fung der Fahrzeuge. Lohn dieser Mühe war der erfolgreiche Zuschlag für den Anbieter maßgefertigter innerbetrieblicher Logistiklösungen. EXTRAVAGANTES LACK-GEWAND Wie maßgefertigt die Lösungen von STILL sein können, zeigt sich an einer visuellen Besonderheit der RX 20 Elektrostapler: Ihr Lack-Gewand erstrahlt im exklusiven Jägermeister-Branding. Auf der schwarzen Grundierung der Stapler prangen der orangefarbene – und damit perfekt zu STILL passende – Jägermeister-Hirsch sowie der Markenname. „Eine so besondere Lackierung habe ich in meiner Zeit bei STILL noch nicht erlebt“, sagt Heinz Brockmann, Regionalverkaufsleiter STILL Hannover, stolz. „Wir haben zuverlässige Partner gefunden, die uns bei der Umset- zung unterstützten. Ich denke, das Ergebnis spricht für sich.“ Die umge- setzte optische Opulenz war nur die Kirsche auf der intralogistischen Sahnehaube. Bei der Entscheidung für die Elektrostapler von STILL spielten für Jägermeister vor allem die Aspekte Umweltverantwortung, Ergonomie und Sicherheit eine zentrale Rolle. So verbrauchen die kompakten Energiesparer deutlich weniger Energie als die bisher einge- setzten Fahrzeuge und punkten zugleich mit einem enorm dynamischen Fahrverhalten. Besonderen Komfort garantiert der Fahrersitz mit Luftfe- derung und integrierter Heizung. „Die Fahrzeuge sind kompakt, umwelt- schonend und technisch auf dem neuesten Stand. Darüber hinaus sind sie für unsere Mitarbeiter ebenso komfortabel wie sicher“, lobt der technische Einkäufer die Fahrzeuge. JAGDINSTINKT: MARKETING MIT ERLEBNISFAKTOR Entscheidend für den großen Erfolg der verkaufsstärksten Likörmarke der Welt sind das authentische Auftreten und das innovative Marketing. Anstatt einen Einheitsansatz zu wählen, setzt Jägermeister auf ein dynamisches, länderspeziﬁsches und mutiges Marketing. Deshalb ist der Auftritt von Land zu Land ganz unterschiedlich: In Spanien kommt Jägermeister beispielsweise sehr rockig daher, in Italien und Ungarn hingegen chic und en vogue. Jägermeister wählt möglichst den direkten und persönlichen Weg für die Konsumentenansprache – nämlich dort, wo die Menschen die Marke erleben können: Events, Bars oder Musikfestivals. Das größte Marketing-Tool ist das „Jägerettes“-Programm: Erstmals im Jahr 1986 in den USA eingeführt, als attraktive junge Damen in Bars geschickt wurden,um Jägermeister- Proben zu verteilen. HERAUSFORDERUNG Gewährleistung eines reibungslosen Ablaufs der Abfüllung sowie der vor- und nachgelager- ten Prozesse. Exklusive Sonderlackierung der Elektrostapler. LÖSUNG Eﬃziente Lagertechnik und kompakte sowie extrem wendige RX 20 Elektrostapler im Jäger- meister-Look, die sich perfekt für den schnellen Warentransport in der Getränkeindustrie eignen. PRODUKTE Zehn individualisierte RX 20 Elektrostapler, sieben EXV Hochhubwagen und vier EXU Niederhubwagen. Film ab: RX 20 im Einsatz bei Jägermeister 18

AUS DER PRAXIS KREISLAUF EINES KRÄUTERLIKÖRS Dank STILL greift in den Abfüllanlagen ein Zahnrad perfekt in das nächste: LKWs liefern die berühmten, grün schimmernden Ein-Liter- Flaschen an, die in sieben Lagen auf Paletten gestapelt sind. Sie docken rückwärts an speziellen Ladeschleusen an, woraufhin die Paletten von STILL EXU Niederhubwagen entladen werden. RX 20 Elektrostapler bringen das saubere Leergut von der Entladezone erst in ein Blocklager und von dort schließlich in die Produktionsstraßen, genau wie große Kartons mit passenden Schraubverschlüssen. Parallel befördern STILL EXV Hochhubwagen jeweils zwölf Flaschen fassende Pappverpackungen für den Einzelhandel ebenfalls zu den entsprechen- den Maschinen. Am Ende der Produktion rollen die gefüllten, zuge- schraubten und verpackten Flaschen in folierten Paletten vom Band, wo sie direkt wieder von RX 20 Elektrostaplern übernommen und in das Blocklager gebracht werden. Von dort aus erfolgt die Verladung der Paletten in LKWs und der Kreislauf schließt sich. Entscheidend für diesen Kreislauf ist die Zuverlässigkeit und Verfügbar- keit der Flurförderﬂotte. Fallen Fahrzeuge aus oder lässt ein Service- mechaniker auf sich warten, gerät die gesamte Produktion ins Stocken. Genau deshalb ist Bettina Riemenschneider-Schilling, Werksleiterin des Jägermeister-Standorts in Linden, so überzeugt von der Partnerschaft mit STILL: „Jägermeister ist eine starke Marke. Für uns in der Abfüllung ist ein reibungsloser Ablauf auch der vor- und nachgelagerten Prozesse wichtig. Daher ist es beruhigend, dass wir mit STILL im Bereich der Flurförderfahrzeuge einen ebenso zuverlässigen wie leistungsstarken Partner an unserer Seite haben“. WISSENSWERT — Jägermeister besteht aus 56 Kräutern, Blüten, Wurzeln und Früchten sowie 35 % vol. Alkohol — Das Rezept stammt von Curt Mast, der ein begeisterter Jäger war – so kam es zu dem Markennamen — Mittlerweile gibt es Jägermeister in 129 Ländern — Rund 80 Prozent des Umsatzes wird außerhalb des deutschen Heimatmarktes erwirtschaftet — Die größten Jägermeistermärkte sind die USA, Deutschland, Großbritannien und Spanien — 2016 wurden weltweit 91,4 Millionen 0,7l-Flaschen Jägermeister verkauft — 1993 führte Jägermeister die „Tap Machines“ ein und holte die Marke so aus dem dunklen Eisfach — Mittlerweile sind mehr als 200.000 Tap Machines in fast 120 Ländern installiert STILL EXU Niederhubwagen und RX 20 Elektrostapler im Ein-Liter-Leergutﬂaschen-Blocklager von Jägermeister. 19

KRAFT:Starke UmschlagleistungBegeisternd dynamischOPX – Eﬃzienz und Komfort stehen im Mittelpunkt der neuen OPX Kommissionierfahrzeuge von STILL. Dank der einzigartigen Variantenvielfalt und vieler innovativer Features bietet die Baureihe das passende Serienfahrzeug für nahezu jeden Anwendungsfall.Eine kraftvolle Beschleunigung auf bis zu 14 km/h und hohe Tragfähigkeiten von bis zu 2.500 kg sorgen für einen Boost der Umschlagleistung. Und das mit der optionalen Lithium-Ionen-Batterie sowie kurzen Zwischenladepausen sogar rund um die Uhr.STARSCHNITTPRÄZISION: Das Rad neu erfundenPräzise und feinfühlig: Das STILL EasyDrive-Lenkrad ist das beste Lenkrad, das STILL je entwickelt hat. Alle Funktionen lassen sich ohne Umgreifen bedienen und die EasyMove-Schaltwippen erleichtern die Bedienung zusätzlich. So gut hatten Sie die Arbeit noch nie im Griﬀ.SICHERHEIT:Ohne Kompromisse Mit dem optionalen LED-Tagfahrlicht und dem STILL Safety Light bietet der OPX ein hohes Maß an Sicherheit für den Bediener und andere Verkehrsteilnehmer. Auf beste Bodenhaftung bei Kurvenfahrten ist dank der lenkwinkel-abhängigen Geschwindigkeitsregelung Curve Speed Control jederzeit Verlass.20

KOMPAKTHEIT:Einzigartig wendigERGONOMIE:Entlastend komfortabelDank gedämpftem Fahrerstand, einem Klappsitz für längere Strecken und einem besonders niedrigen Fahrzeugeinstieg bleibt die Arbeit auch bei langen Schichten komfortabel. Der smarte Mitgängerbetrieb erspart häuﬁges Auf- und Absteigen.Kompakte Abmessungen und ein neu entwickeltes Fahrwerk machen den OPX unglaublich wendig. Eine Stärke, die das Fahrzeug auch mit angehobenem Fahrerstand voll ausspielt. Das Lenkrad fährt mit dem Fahrer auf Höhe der ersten Regalebene und gibt ihm dort die volle Kontrolle. So lässt sich der vorhandene Lagerplatz optimal ausnutzen.STILL OPX – Leistungsstärke in neun Varianten:Insgesamt neun Modellvarianten umfasst die neue Kommissionierfamilie der STILL OPX Baureihe: Neu dabei sind der OPX 25 und der OPX 25 Plus, die mit einer Tragkraft von bis zu 2,5 Tonnen daherkommen, sowie der OPX-L 16, der mit Masthub und besonders kurzen Radarmen auch auf engstem Raum Bestleistungen erbringt.UMWELT:Pure LeistungseﬃzienzDie hohe Umschlagleistung geht beim OPX Hand in Hand mit einem äußerst geringen Energieverbrauch. Zusammen mit weiteren Features, wie den langlebigen und energiesparenden LED-Scheinwerfen und dem Eﬃzienzmodus Blue-Q, fährt der OPX an die Spitze nachhaltiger Lagerhelfer.21

22PERSPEKTIVESOZIALES STIGMAIn der sicherheitsorientierten deutschen Gesellschaft wird das Scheitern eines Gründers fast schon sozial kriminalisiert. Niemand möchte darüber reden, und wer es doch tun muss, fühlt sich intuitiv herabgesetzt. Nicht zuletzt deshalb gibt es in Deutschland Bedarf für Organisationen wie die „Anonymen Insolvenzler“. Eine Schicksalsge-meinschaft, in der gescheiterte Unternehmer in einem urteilsfreien, geschützten Raum zusammenkommen, um die Bürde ihres Stigmas gemeinsam zu tragen. Das Ausmaß dieser Prangerkultur zeigt eine Studie von Michael Frese, Wirtschaftspsychologe von der Leuphana-Universität in Lüneburg. Der Wissenschaftler hat die Toleranz für Fehler in 61 Ländern verglichen. Deutschland und Singapur landeten auf den letzten Plätzen.„In der Krise werden schlechte Unternehmen zerstört. Gute Unternehmen überleben. Grosse Unternehmen werden besser.“ Ehemaliger Intel-Chef Andy GroveWER SCHEITERT, DER LERNTAndere europäische Länder zeigen, wie es besser geht, und wie man gescheiterten Unternehmern Mut für einen schnellen Neustart macht. So wird in Frankreichs Bonitätsranking bewusst auf einen Eintrag verzichtet, der auf eine vergangene Zahlungsunfähigkeit verweist. Wo deutsche Bankbeamte die Mappe mit dem Businessplan schnell zuklap-pen, wird hier ein klares Signal gesendet: Scheitern ist kein Brandmal, stehen Sie auf und versuchen Sie es noch mal!Noch ausgeprägter ist eine solch positive Sichtweise in Amerika, besonders im Start-up-Mekka Silicon Valley. Hier gehören Niederlagen zum Business dazu. Wer gescheitert ist, hat sein Lehrgeld gezahlt, ist psychisch stärker geworden und weiß, welche Fehler es künftig zu vermeiden gilt. Scheitern ist durchaus etwas Gutes – und hilft mitunter beim Finden eines neuen Jobs: Amerikanische Personaler zeigen sich besonders interessiert an Bewerbern, die ﬁelen und wieder aufgestan-Vervollständigen Sie den folgenden Satz: Scheitern ist... Die Wahr-scheinlichkeit, dass Ihre Ergänzung dem Satz einen eher negativen Touch gibt, ist relativ groß. Zumindest, wenn Sie in Deutschland leben. In kaum einem anderen Land werden Misserfolge mehr geäch-tet als hier. Der Blick auf Deutschland zeigt eine Leistungsgesell-schaft, in der Menschen an Erfolgen gemessen und für Misserfolge gestraft werden.Scheitern erlaubt erwünschtWIE SCHEITERN DEN ERFOLG VORANTREIBT – Wer in Deutschland scheitert, fürchtet Spott und Häme. Die Bundesrepublik präsentiert sich als Leistungsgesellschaft mit Prangerkultur. Andere Länder zeigen, wie es besser geht: Sie würdigen den Prozess des Scheiterns als Teil einer mutigen Macher-Mentalität. Hier ist nicht Scheitern das Stigma, sondern das Aufgeben.

23PERSPEKTIVESCHEITERN ALS ERFOLGSGRUNDLAGE Dass eine positive Einstellung zum Scheitern tatsächlich zu größeren Erfolgen führt, zeigt das von einem exzentrischen Milliardär in Amerika gegründete Howard Hughes Medical Institute (HHMI). Das Institut drängt seine Forscher dazu, Risiken einzugehen und neue Wege zu beschreiten, auch wenn die Möglichkeit des Scheiterns stetig mitmar-schiert. Diese Lizenz zum Scheitern erweist sich als Erfolgsmodell: Amerikanische Ökonomen haben die Ergebnisse des HHMI mit denen des National Institute of Health, einer klassischen Forschungseinrich-tung, verglichen. Ergebnis: Die Forscher des HHMI hatten originellere Ideen, ihre veröﬀentlichten Artikel wurden doppelt so häuﬁg zitiert und sie gewannen mehr Preise. Auf der anderen Seite scheiterten sie auch häuﬁger und ein höherer Anteil ihrer Ergebnisse wurde nicht zur Kenntnis genommen – der Preis für ihre sensationellen Durchbrüche.Auch das Leben vieler berühmter Persönlichkeiten zeigt, dass der Weg zum Erfolg häuﬁg über Misserfolge führt: Walt Disney wurde gefeuert, weil ihm ein Zeitungsverlag Ideenlosigkeit attestierte, außerdem ging er gleich mehrere Male bankrott. Auto-Pionier Henry Ford gelang es erst im dritten Anlauf, die Ford Motor Company zu gründen. Thomas Edison testete 9.000 Glühfäden, bis seiner Glühbirne ein Licht aufging.Was zählt, ist der Mut, die Angst vor Fehlern und dem temporären Scheitern zu überwinden und das Gute in ihnen zu erkennen. Denn Fehler bringen uns voran, sie weisen uns den Weg zur Erkenntnis. Um es mit den Worten des langjährigen IBM-Chefs Thomas Watson zu sagen: „Der schnellste Weg zum Erfolg ist es, die Fehlerrate zu verdop-peln.“ Also dann: Fröhlich losgescheitert zu neuen Erfolgen!„Der Proﬁ macht nur neue Fehler. Der Dummkopf wiederholt seine Fehler. Der Faule und der Feige machen keine Fehler.“ Oscar Wilde, irischer Schriftstellerden sind. Ein solcher Umgang mit Fehlversuchen fördert eine Mentali-tät von Machern, die sich nicht scheuen, Dinge zu versuchen. Klar können sie dabei scheitern, aber dann versuchen sie es mit der gewon-nenen Erfahrung eben einfach erneut.„Man kann auch auf einer Leiter, deren Sprossen aus Niederlagen bestehen, schön nach oben klettern.“ Konstantin Wecker, deutscher Musiker und AutorEINE FRAGE DER EINSTELLUNG Genau dieses Mindset ist es, mit dem sich auch in Deutschland die Sichtweise auf das Scheitern von innen heraus ändern ließe. In einem Interview mit dem Magazin „Spiegel“ rät der Hamburger Psychologe Heinz Becker: „Vertreten Sie Ihre Misserfolge oﬀensiv, und bewahren Sie den aufrechten Gang.“ Hier kommt etwas zum Tragen, das Wissen-schaftler Resilienz nennen: Die innere Stärke eines Menschen, die ihn befähigt Krisen, Misserfolge und Niederlagen zu bewältigen. Resiliente Persönlichkeiten verweigern die Opferrolle und bleiben optimistisch sowie kreativ. Statt sich aufgrund vergangener Fehlschläge zu bemitlei-den, suchen sie bessere Lösungen für die Zukunft und erheben sich wie Phoenix aus der Asche. Sie sind nicht trotz der ungünstigen Um-stände erfolgreich, sondern genau ihretwegen.Eine solche Einstellung lässt sich trainieren und durch Misserfolge sogar befeuern. Der amerikanische Unternehmer und Bestseller-Autor Ryan Holiday zeigt in seinem Buch „Das Hindernis ist der Weg“, dass es nicht auf das Hindernis an sich ankommt, sondern darauf, wie man es wahrnimmt, damit umgeht und ob man Ruhe bewahrt. In diesem Fall könne man an Hindernissen sogar wachsen, da Menschen bei Gegenwind mehr aus sich herausholen, als sie unter normalen Umstän-den gegeben hätten. Sein Rat lautet daher: „So wie Sauerstoﬀ ein Feuer anfacht, machen Sie Hindernisse zum Brennstoﬀ für das Feuer Ihres Ehrgeizes. [...] Jedes Hindernis dient nur dazu, die Flammen in Ihnen höher lodern zu lassen.“

24PERSPEKTIVEDieser Kunde wartet ungern. Sein Auftrag: Ein völlig neuartiger, autonomer Handgepäckwagen, auf dem Flugpassagiere ihr Hand-gepäck so verteilen, dass es automatisch durch die Sicherheits-kontrolle navigiert und am Ende wieder beim Passagier landet. Das Öﬀnen der Aktenkoﬀer, Hochfahren der Laptops und Auspacken der Kosmetika sollen der Vergangenheit angehören. Eine zeitnahe Innovation ist gefordert, doch Überbürokratisierung, Planungsver-liebtheit und wenig Praxisbezug kosten das beauftragte Unterneh-men zu viel Zeit. Jetzt kommt Scrum ins Spiel. Als Teil eines agilen Projektmanagements erreicht diese Methode durch regelmäßige Status-Updates und Anpassungen an wechselnde Anforderungen zeitnahe Ergebnisse. Ein Scrum-Team kennt drei Funktionsträger: Produkt eigner, Scrum-Master und Projektteam.DIE WERKZEUGEDie Vision, das Ziel und das Einsatzproﬁl des innovativen Gepäcknavi-gators stehen im Mittelpunkt. Das Scrum-Team hat für sein Zusammen-spiel einen intelligenten Werkzeugkoﬀer zur Hand: Die Story CardsEinfach und verständlich formuliert, beschreiben sie die Anforderungen und Merkmale des Gepäcknavigators. Dabei zählen ausschließlich Kunden- und Anwenderbedürfnisse wie Ergonomie, Zuverlässigkeit oder Servicefreundlichkeit. Daraus ergibt sich, welche Fachkompeten-zen das Team abbilden muss. (Produkt-)BacklogAlle Anforderungen der Story Cards werden im Backlog wie auf einer To-do-Liste aufgelistet. Es ist quasi das Lastenheft des Gepäcknavi gators. Einfach besser zum ZielAGILES PROJEKTMANAGEMENT MIT SCRUM – Rugby, das Spiel bei dem ein Knäuel von Spielern (Scrum) sich ohne erkennbare Hierarchie um den Ball drängt, ist das Leitbild: Ein gemischtes Team entwickelt durch kontinuierlichen Kontakt Produktlösungen, die exakt den Kundenbedürfnissen entsprechen. Mit zunehmender Konkretisierung der Produktlösung wird das Back -log detaillierter. Zusätzlich bekommt jeder Teamplayer eine bestimmte Aufgabe zugewiesen. Aufgaben und Lösungsfortschritte werden in einer gemeinsamen Liste ständig aktualisiert. Abgeschlos sene Punkte werden markiert, um doppelte Arbeit zu vermeiden.PrioritätenDer Gepäcknavigator muss allen Anforderungen gleichermaßen gerecht werden. Doch wie wird die Zufriedenheit von Kunden und Anwendern bestmöglich erreicht? Die Faktoren, die darauf einzahlen, gehen vor. Andere Faktoren werden gestrichen oder mit anderen zusammengelegt. Aufgaben, die technisch nicht realisierbar sind, bleiben zunächst nach rangig, werden aber beim Update oder der Weiterentwicklung des Produkts wieder aktuell. DER ABLAUFBis zum endgültigen Zieleinlauf sorgen „Sprints“ und tägliche „Scrum-Meetings“ für Eﬃzienz. Jeder Sprint erstreckt sich über zwei bis vier Wochen. Wie der autonome Gepäcknavigator bewegt sich das Team dynamisch bis zum Ziel. Sprint: Planung – Präsentation – ReviewAlle Inhalte und Teilaufgaben der Sprints kommen aus dem Back - log. Besonderheiten oder Details werden im Vorfeld geklärt. Die Ergeb nisse werden den Projekteignern am Ende der Sprint-Phase präsentiert. Nach jeder Sprint-Phase sorgt ein Rückblick für Ver-besserungspotenziale zum nächsten Sprint. Stück für Stück nimmt der Gepäcknavigator Gestalt an. DER PRODUKTEIGNER (ODER PRODUCT OWNER)Er sieht den innovativen Handgepäcknavigator schon vor seinem geistigen Auge. Als Produkteigner kennt er die Anforderungen von Kunden und Anwendern ebenso wie die der hauseigenen Fertigung und des Vertriebs. DER SCRUM-MASTER (PROJECT MASTER)Er bringt den Gepäcknavigator ins Rollen. Der Scrum-Master beschaﬀt die Ressourcen und ist die Stimme des Teams nach außen. Als Moderator ist er für die Methodik, deren Umsetzung und Einhaltung und die perfekten Rahmenbedingungen für die Produktlösung verantwortlich.DAS PROJEKTTEAMDas Team setzt den Gepäcknavigator aus vielen Bestandteilen zusammen. Gemeinsam werden alle dafür nötigen Aufgaben eigenständig und hierarchiefrei gelöst. Was zählt, ist das Fachwissen der Teamplayer. Und: Die Mitarbeit ist freiwillig.2฀

25PERSPEKTIVETägliche MeetingsTäglich ﬁnden kurze Meetings von etwa 15 Minuten statt. Dabei werden alle Fortschritte auf dem Weg zum Sprint-Ziel beleuchtet: Was wurde seit dem letzten Meeting erledigt? Wo gibt es Hürden? Was wird bis zum nächsten Termin bearbeitet? Um die Meetings kurz und eﬃzi-ent zu halten, werden diese oft im Stehen abgehalten. ProjektabschlussSind alle Sprints erfolgreich abgeschlossen und das Projektziel erreicht, wird das Ergebnis an den Produkteigner übergeben. Der Gepäcknaviga-tor feiert seinen Stapellauf. Ohne Champagnerdusche versteht sich. DAS FAZITAuf die Plätze, fertig, los! Bei Scrum erfüllt der klassische Projektleiter keine Führungs-, sondern eine Moderationsfunktion. Die agile Form des Projektmanagements setzt auf Vertrauen, Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein aller. Sozialkompetenz ist neben reinem Fachwissen Trumpf. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, verspricht Scrum maßgefertigte und zeitnahe Produktlösungen bei schlankem Ressourceneinsatz. Oder anders gesagt: Einfach besser zum Ziel. So läuft Scrum: Große Projekte werden in kleine Teilaufgaben aufgeteilt und in der Sprint-Phase abgearbeitet. Täglich gibt es ein kurzes Meeting, um das Team up to date zu halten.Das Scrumboard beinhaltet die „Story Cards“ (was wünscht sich der Kunde), aktuelle sowie abgeschlossene To-dos.(Produkt-)BacklogTäglichesMeetingSprint-AufgabenSprint-Phase2฀-4 WochenStory CardSCRUM BOARD

26#meineperfektemorgenroutineRATGEBERSO STARTEN SIE ENTSPANNT IN DEN TAG –Heiko Görtz, freiberuﬂicher Kreativer und conneXXt-Chefredakteur, jongliert in seinem Berufsalltag ﬂeißig mit Deadlines. Seine Morgenroutine sichert ihm dabei ein entspanntes Gemüt. Hier erklärt er, was seine Routine auszeichnet und wie Sie Ihre eigene entwickeln.niederschreibe. Dann setze ich mich noch einmal für zehn Minuten an den Esszimmertisch und meditiere (siehe App-Tipp S. 30), bevor ich entspannt, ausgeruht und mental fokussiert in mein Büro aufbreche. Glauben Sie mir: Der zweite geschilderte Start in den Tag liest sich nicht nur viel entspannter, er ist es auch. Er schenkt mir ein Gefühl innerer Ruhe, das ich in den Tag mitnehme. Gerne würde ich Ihnen an dieser Stelle ein Rezept für Ihre perfekte Morgenroutine ausstellen, doch das kann ich nicht. Es gibt nicht die eine Routine, die für alle Menschen passt. Aber ich möchte Sie inspirieren und dazu motivie-ren, auch Ihren Start in den Tag zu überdenken und eigene Routinen auszuprobieren. Fangen Sie langsam an. Es sind die kleinen Schritte, die zählen. Probieren Sie aus, was für Sie funktioniert und was nicht. Ich verspreche Ihnen: Es lohnt sich. Ein paar allgemeine Tipps kann ich Ihnen dann aber doch an die Hand geben. Grundsätze, die Ihnen dabei helfen werden, Ihre eigene perfekte Morgenrou-tine zu entwickeln.1. MINIMIEREN SIE ENT-SCHEIDUNGEN: Entscheidungen kosten eine Menge Energie. Um morgens keine unnötige Kraft zu verschwenden, legen Sie sich Ihr Arbeitsoutﬁt bereits vor dem Zubettgehen zurecht. Notieren Sie sich außerdem nach Feierabend die wichtigsten Aufgaben für den nächsten Tag.2. STEHEN SIE FRÜHER AUF: Ja, dieser Punkt fällt anfangs sicher am schwers-ten und erfordert gegebenenfalls eine frühere Bettruhe. Doch es zahlt sich aus. Wer früher aufsteht, hat morgens mehr Zeit für Routinen, die das eigene Wohlbeﬁnden steigern und einen entspannten Start in den Tag verheißen.3. VERGESSEN SIE DEN SNOOZE-KNOPF: Ihr Verstand hat Ihnen diesen Rat sicher schon oft erteilt. Und er hat recht. Wieder und wieder für zehn Minuten wegzunicken, bringt Ihnen nichts, außer den Prozess des Aufwachens und Aufstehens unnötig lange auszudehnen. Nutzen Sie die Zeit lieber für ein Frühstück, einen morgendlichen Spaziergang oder eine Runde Yoga.#7:40UHR Der Wecker klingelt. Ich drücke auf die Snooze-Taste. Zum dritten Mal. 7:50 Uhr, der Wecker heult wieder auf, reißt mich erneut aus dem Schlaf. Mist, jetzt bin ich echt spät dran. Ächzend hieve ich mich aus dem Bett, durchwühle meinen Schrank nach sauberen, passen-den Klamotten und wanke schlaftrunken ins Badezimmer. Schnell Zähne putzen und duschen. Mir fällt ein, dass ich um neun Uhr ein wichtiges Meeting habe. Meine Bewegungen werden hektischer. Um 08:20 Uhr stolpere ich gestresst und ohne Frühstück aus dem Haus, der Berufsverkehr empfängt mich mit hupenden Armen.Kommt Ihnen das bekannt vor? Bis vor einigen Monaten war dies für mich ein typischer Start in meinen Arbeits-tag. Dann habe ich das Potenzial einer entzerrten Morgenroutine für mich entdeckt. Ich möchte nicht sagen, dass ich seitdem ein anderer Mensch bin. Doch meine neue Art in den Tag zu starten, hat meine innere Gefühlswelt entscheidend beeinﬂusst. Meine Tage beginnen jetzt entspannt und positiv. Und zwar so:#6:30UHR Der Wecker klingelt. Ich strecke mich, stehe direkt auf und tapse in die Küche. Bewusst nehme ich den Geruch des frisch gebrühten Kaﬀees wahr, den ich per Mixer mit Butter und MCT-Öl zu einem sogenannten Bullet-proof-Coﬀee verquirle. Er liefert meinen Akkus Energie, die locker bis zur Mittagspau-se reichen wird. Während ich diesen natürli-chen Energydrink am Küchentisch sitzend trinke, lese ich die Tageszeitung. Anschlie-ßend schlüpfe ich in das bereits am Abend zuvor bereitgelegte Sportoutﬁt, jogge eine Runde durch den Park hinter meinem Haus und beobachte die erwachende Natur. Es ist kalt, Luft entweicht meinem Mund in Form kleiner Nebelschwaden. Wieder zu Hause angekommen, putze ich mir die Zähne, gönne mir eine heiße Dusche und kleide mich mit meinem ebenfalls am Vor-abend bereitgelegten Arbeitsdress. Ich schaue kurz auf die wich-tigsten To-dos für den heutigen Tag, die ich stets nach Feierabend

27 TYPISCH…Hamburg gelegentliches Fernweh in Genusserlebnisse zu verwandeln, denn portugiesische Einwanderer haben dort eine lebendige Gastroszene entstehen lassen. Der „Sundowner“ wird dann in der Tower Bar des „Hotel Hafen Hamburg“ gemixt. 62 Meter über der Elbe gibt es zum Cocktail ein unvergleichliches Hafenpanorama als Zugabe. Wer jetzt eine Runde durch die Clubs erleben möchte, kann auf der wenige Schritte entfernten Reeperbahn starten – zum Beispiel im „Moonday“. Nach wie vor beliebter Anlaufpunkt fürs Clubbing ist auch das „Man-dalay“ am Alten Pferdemarkt. Als Klassikfan gehört auch ein Abend in der Hamburgischen Staats-oper auf meinen Spielplan. John Neumeiers „Hamburg Ballett“ zählt zu den weltweit gefeierten Ballettensembles. Ob Neuproduktionen wie „Anna Karenina“ oder Klassiker wie „Schwanensee“ – hier erlebt das Publikum getanztes Weltniveau. Wer Lust auf Oper hat, dem sei das Verdi-Repertoire der Staatsoper empfohlen. Oder ich hole mir im Hamburger Planetarium am Stadtpark einen Stern vom Himmel. Mindestens ebenso romantisch: Der vom Circus Roncalli ausgestatte-te Weihnachtsmarkt vor dem Hamburger Rathaus. Hamburg ist eben zu jeder Tages- und Jahreszeit das „Tor zur Welt“. Hamburgs Stadtteile prägen ihre Bewohner, und mein Stadtteil Bramfeld durchlebt momentan eine dynamische „Gentriﬁzierung“. Trotzdem gibt es sie noch: die kleinen, sympathischen Läden und Bäckereien um die Ecke. Zum Beispiel für das Hamburger Kultgebäck „Franzbrötchen“. Die besorge ich bei „Rolfs Bäckerei“ am Bramfelder Dorfplatz. Hier kann man deren Zimtaroma auch bei Tee oder Kaﬀee genießen. Der Platz erinnert an die Zeit, als mein Stadtteil noch ein kleines, kuscheliges Dorf war. Für den sportlichen Ausgleich sorge ich auf dem Tennisplatz des HTC am Forsthof. Seit rund zwei Jahren bin ich begeisterte Tennisspielerin – jedenfalls dann, wenn ich nicht gerade meinen siebenjährigen, fußballbegeisterten Sohn vom Spielfeldrand aus anfeuere. Und weil nach dem Spiel bekanntlich vor dem Spiel ist, geht es danach zur Stärkung ins „Filipo“ am Bramfelder Dorfplatz. Dort zaubert der ehemalige Souschef des renommierten „Zollenspieker Fährhauses“ (übrigens ein lohnendes Ausﬂugsziel am Wochenende) regionale Spezialitäten auf die Teller. Wenn ich etwas mehr Zeit habe, geht’s ins Schanzenviertel, wo ich als Studentin viel unterwegs war. Kultcafés wie „Erikas Eck“ mit belegten Broten rund um die Uhr sind legendär. Oder ich steuere die Hafencity an. An der Schnittstelle von historischer Speicherstadt und modernem Containerhafen ist rund um die Elbphilharmonie eine innovative Architekturlandschaft entstanden. Den besten Überblick bietet die Plaza der Elbphilharmonie. Dort lockt ein spektakulärer 360°-Blick über den Marco-Polo-Tower, die Magellanterrassen und die Containerterminals. Mein kulinarischer Anlaufpunkt ist das direkt gegenüber der „Elphi“ liegende Bistro „Carls“. Dort gibt es auch „Fleur de Sel“ und andere edle Zutaten zum Mitnehmen. Direkt am Fähranleger Elbphilharmonie nimmt die Fähre Kurs auf das Fischerdorf in Finkenwerder. Von dort aus lässt sich die Hamburger Skyline mit den fünf Hauptkirchen perfekt überblicken. Die Schiﬀs-route führt weiter zum Museumshafen Övelgönne mit seinen alten Kapitänshäschen. Von dort aus sind es mit dem gemieteten StadtRad rund 30 Minuten ins Portugiesenviertel beim „Michel“. Perfekt, um Sandra DetlefsenDie ElbphilharmonieEIN TAG MIT SANDRA DETLEFSEN: Wer an der Elbe aufwächst, wird auch als gebürtige Berlinerin zur „Hamburger Deern“. Bei STILL sorgt die begeisterte Tennisspielerin im Ausbildungsmanagement für den richtigen Kurs.

28Selbstgemachter HolzdruckMit diesem DIY-Projekt eröﬀnen sich Ihnen viele bildstarke Möglichkeiten. Die Voraussetzungen? Ein möglichst glattes und schönes Stück Holz, ein Laser-druck von einem Foto oder Text und einen speziellen Leim, den Sie als „Foto transfer Potch“ ﬁnden. Wenn Sie möchten, können Sie dem Bild noch mit einem Lackspray den letzten Schliﬀ verleihen. Diese sehr vielseitige DIY-Idee ist nicht nur für Holzliebhaber und Graﬁkdesigner ein schöner Zeitvertreib, sie ist auch bestens als Bastelidee für die ganze Familie umsetzbar!TRENDS & TECHNIKLederschlaufen-SchlüsselanhängerEinen Rest Leder bekommen Sie in Lederfachgeschäften oft umsonst oder für kleines Geld. Neben einem Lederstück von circa 20 cm Länge brau-chen Sie nur noch eine gute Schere nebst Lochzange, Schlüsselring, Schraubniete und – für den individuellen Touch – Schlagbuchstaben sowie einen Hammer. Möchten Sie das Leder mit den Buchstaben verzieren, müssen Sie es zuerst einweichen. Anschließend: Mit der Zange ein Loch stanzen, den Schlüsselring einfädeln und das Band mit der Schraubniete verschließen – fertig ist der perfekte Begleiter für Ihren Schlüsselbund! Bild: Crafts Unleashed / www.consumercrafts.comMach es selbst!HOMEDIY: DO IT YOURSELF – Man muss kein Heimwerkproﬁ sein, um Dinge zu verschönern, zu restaurieren, zu programmieren oder neu zu kreieren. DIY – do it yourself ist angesagt, und die Welt der DIY-Projekte ist groß. Wie Sie abseits von Pinsel und Staﬀellei kreativ werden können, zeigen wir mit den folgenden fünf Beispielen, die jeden Hand- und Heimwerker stolz machen.

29TRENDS & TECHNIKMini-Rechner mit Mega-PotenzialDer Raspberry-Pi ist kein Kuchen, auch wenn es so klingt! Nein, der Raspberry-Pi ist ein Einplatinencomputer, der sich sehr leicht program-mieren lässt und Ihnen unzählige Projekte ermöglicht. Lassen Sie ihn Pixelmatrizen steuern und auf einem Display Texte und Bilder anzeigen, bauen Sie sich einen Mini-Gameboy oder erweitern Sie ihn um Senso-ren und basteln Sie sich Ihre eigene Wetterstation. Jeder, der sich ein bisschen mit Computern auskennt und sich etwas einliest kann mit einem der vielen verfügbaren Raspberry-Pi-Sets schnell loslegen und beeindruckende technische Projekte realisieren.Das Upcycling-SchlüsselbrettDieses Upcycling-Schlüsselbrett ist ein praktischer Blickfang: Aus einem alten Holzbrettchen oder einem schönen breiten Ast, ein paar alten Schlüsseln – von denen eh keiner mehr weiß, zu welcher Tür sie gehören – entsteht mit wenigen Handgriﬀen der neue Aufbewahrungsort für Ihre Schlüssel! Sie benötigen nur eine Klemme, um die alten Schlüssel zu ﬁxieren und eine Zange, um die Gegenstände zurechtzubiegen. Anschließend nageln Sie die Schlüs-sel einfach durch das vorhandene Loch mit Nägeln ans Holz – fertig ist der Hingucker an jedem Hauseingang. Und wenn Sie schon einen guten Ort für Ihren Schlüsselbund haben, können Sie nach demselben Prinzip auch eine Garderobe für Ihre Jacken herstellen.Ein Kräuterbeet aus EuropalettenDas Verarbeiten von Europaletten ist gewissermaßen die erste Bundesliga in der DIY-Welt. Unser Vorschlag: Fertigen Sie sich eine Kräuterwand! Das geht ganz einfach: Sie müssen lediglich ein paar Latten entfernen, sie an anderer Stelle wieder befestigen (siehe Foto) und ihre Wunschkräuter hinzufügen. Die Palettenkräuterwand ist neben jedem Grill und auf jedem Balkon ein platzsparendes, originelles und schickes Möbelstück.Bild: www.homedit.com / Stefan Lucian GheorgheAktuelles Modell der „Raspberry Pi 3 Model B“ kostet circa 35 Euro mit integriertem WLAN- und Bluetooth-Modul

30DISRUPTIVE THINKINGEin Gespenst geht um in Europa: die Disruption. Nicht nur in der Wirtschaft, wo innovative Start-ups herkömmliche Ge-schäftsmodelle und damit die Existenz etablierter Unterneh-men infrage stellen. Es wird Zeit, dass wir die Brüche mit Konventionen in unser Denken integrieren, im Wissen das Nichtwissen immer schon mitdenken und Widersprüche produktiv machen. So entsteht eine kreative Revolution, die alle Lebensbereiche umfasst und zukunftsfähig macht. Zu-kunftsdenker und Unternehmensphilosoph Dr. Bernhard von Mutius leistet mit seinem neuen Buch einen wertvollen Beitrag zur aktuellen Umbruchs-Debatte. Er fordert ein völlig neues Denken: Disruptive Thinking. Ziel ist es, eine neue Anpas-sungsfähigkeit zu entwickeln und auf diese Weise Gestaltungs-freiheit zu gewinnen.DIE ANGST, DEIN BESTER FREUNDKann ich Angst als etwas Positives empﬁnden? Inwiefern ist sie eine intensive Lebenserfahrung? Und warum verhelfen meine Ängste mir zu mehr Unabhängigkeit? Für Extremkletterer Alexan-der Huber, der schwierigste Wände ohne Seilsicherung bestieg, ist Angst ein lebenswichtiger Begleiter. Im Buch beschreibt er, wie sie ihn auf seinen Touren antreibt, schützt und auch leitet. Er erzählt, wie sie ihm fast die Lust auf das Bergsteigen nahm, als sie zur Last wurde. Und er vermittelt dabei eindringlich, dass man kein Extremsportler sein muss, um der lähmenden Gedan-kenspirale zu entﬂiehen. Das Buch ist ein Plädoyer dafür, dass es lohnenswert ist, sich mit der Angst zu verbünden.LESENAPPSHEADSPACEWer sich praktisch mit dem Thema Meditati-on auseinandersetzen möchte oder sich einfach etwas mehr Achtsamkeit in seinem Leben wünscht, dem sei die App „Head-space“ ans Herz gelegt. Die App bietet geführte (englischsprachige) Meditationen zu verschiedenen Leitthemen wie innere Unru-he, Kreativität oder auch Produktivität. Schon zehn Minuten pro Tag genügen, um die eigenen Gedanken zu entknoten. Die ersten zehn Lektionen sind kostenlos. Ein Abo bietet Zugriﬀ auf hunderte verschiedene Meditatio-nen und kostet rund zehn Euro im Monat.ALARMYProbleme beim Aufstehen? Fehlt die Motiva-tion für die morgendliche Jogging-Runde? Die App Alarmy hilft: Der Wecker lässt sich nur durch das Lösen einer Matheaufgabe oder durch das Fotograﬁeren eines be-stimmten Objekts deaktivieren – beispiels-weise vom Laufschuhen im Regal.SERVICELösung, conneXXt #03IMPRESSUMHerausgeber: STILL GmbH, Berzeliusstr. 10, 22113 Hamburg, connexxt@still.de; Verantwortlich: Jan Christoph Sachse, Head of Marketing Communications | Chefredaktion: Andreas Bauer, Heiko Görtz | Redaktion: Matthias Klug, Markus Stoll, Helen Zeiler| Art Direction & Layout: Harmony Kompardt | Lektorat: Susann Dettmann, Punkt Punkt Komma Strich, 86150 Augsburg | Druck: DM Service Gollner e.K., 22041 Hamburg | Distribution: DM Service Gollner e.K., 22041 Hamburg | Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch | Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in Onlinedienste und Vervielfältigung auf Datenträgern nur nach Genehmigung des Herausgebers. Der Herausgeber haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos. Sollten Sie Anregungen oder Feedback für uns haben, senden Sie dieses einfach an: connexxt@still.deGCNRBAALTERNATIVELZBDIEZARASHEUTETRIEBSCHAMMESEBERESCHEDEKOGRILLTHERMEERUTOPIEGENFGOHMERLDELOFTUISOLDEKERLSEINEEINSEITIGTRARAGAUNEREITIRLOIRERAGEGESITTETDINNERLösung: Mass CustomizationHuber, Alexander (2015) Die Angst, dein bester Freund, Piper Verlag GmbH, Taschenbuch 15,00 €Mutius, Bernhard (2017) Disruptive Thinking: Das Denken, das der Zukunft gewachsen ist (Dein Business), GABAL Verlag. Gebundene Ausgabe 29,90 €

31WISSEN, WAS DIE BRANCHE BEWEGT!Der STILL Newsletter.Bleiben Sie mit uns immer auf dem Laufenden: Bestellen Sie unseren STILL Newsletter.Wir informieren Sie regelmäßig über News von STILL und aus der Branche sowie über Fachartikel, Termine, Events und Sonderangebote.Oder folgen Sie uns auf Facebook. / STILLRATENNEWSLETTERSTILL.DE/NEWSLETTERErfolgbeimSportSpiel-kügelchenkeiner, keinMenschZustandder Ver-zückungInternet(Kzw.)Mädchen(englisch)Streiteurop.WildrindFrosch-lurch mitgefleckterUnterseiteSpeisen-folgeNord-europäerinMorgen-mantelunbe-stimmterArtikelLebenszeitstorchähnl.VogelBerg in gro-ßer KälteGefäß fürGetränkeErzengel(orthodox)BlumeLängen-maßeinheitHaarpflege-mittelzungenart.VerbindungSchmelz-arbeiterStückeimer-ähnlichesGefäßAltertumZustandderBedrängnischem. Z.für NickelLandschaftin Tirolbleich,farblosdt. Physiko-chemiker †geeignetseineurop.Währungs-einheitDorfwiesealtgriech.Kriegs-schiffolymp. Ko-mitee (Abk.)flacheTalsenkeengl. BierTelefonat,Fern-gesprächSommer(franzö-sisch)HeidekrautStunde(Abk.)GrubengasKörper-gliedbetreffend(Abk.)EilezwölfDutzendkleinlichAutoz. fürÄthiopienWürfelgedickterObstsaftgehoben:tatsächlichohne Obli-go (Abk.)SchwurAtriumStadtan derLoireSpiel-karten-farbealtgrie-chischerPhilo-soph87456321219168587456321SERVICEHEAVY-METAL-PUZZLEFür Knobelfans und alle, die Spaß am um-die-Ecke-Denken haben – die Drahtpuzzle „Best of Heavy Metal“ sind als Kreativ-Spiel-zeugideal fürs Büro, um die eigenen Gedan-ken zu „entknoten“. Oder um spontan Stress abzubauen, wenn die Situation gerade keine Lösung erkennen lässt. Oft kommen die besten Ideen, bei kurzer Verlagerung des eigenen Fokus.Lösen Sie das Kreuzworträtselund gewinnen Sie eines von20 Puzzle-Akademie: Best of Heavy MetalSchicken Sie uns einfach die Lösung perE-Mail an: connexxt@still.deEinsendeschluss ist der 31.03.2018Mitarbeiter der STILL Gruppe sind vomGewinnspiel ausgeschlossen.Das können Sie gewinnen